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Afrikanische Perspektiven

Rückblick auf den Thementag am 8. Dezember 2018

05.02.2019

„Warum macht ihr das eigentlich?“ wurden wir vor der Veranstaltung gefragt, „Afrika ist doch so weit weg und eh nicht zu retten.“

Ganz einfach: Weil es uns nicht egal ist. In Nürnberg leben etwa 10.000 Menschen afrikanischer Herkunft. Mit den vielen schon bestehenden Gruppen, Projekten und privaten Initiativen und einer offiziellen städtischen Partnerschaft bieten sich ausgezeichnete Möglichkeiten für reellen Austausch.
Das Forum International des BUND Naturschutz Nürnberg setzt sich natürlich auch für die einzigartige Tierwelt und deren Lebensräume ein. Neben allen wirtschaftlichen Erwägungen soll auch die große echte Natur noch eine Chance haben – aber selbstverständlich nur im Einklang mit den Menschen.

Speziell die Länder südlich der Sahara sind im 21. Jahrhundert mit extremen Herausforderungen konfrontiert:

  • Der Klimawandel trifft arme Regionen schon heute extrem (Wetterereignisse, schwindende Ackerflächen, Migration, Artenschwund etc.).
  • Die Bevölkerung wächst nach wie vor enorm: heute 1,4 Mrd. Menschen, nach Prognosen der UN 2050 beinahe Verdoppelung auf 2,5 Mrd.
  • Globalisierung mit allen positiven und negativen Auswirkungen: Wirtschaftswachstum, neue Märkte, Ausbeutung von Rohstoffen (Minen, Landraub, Umweltzerstörung, Korruption), Mentalität

Die Vorträge samt umfangreichem Rahmenprogramm füllten zahlreiche Aspekte mit lebendigen Eindrücken.

Monika Camara (Afrikuco-Institut) stellte Verbindungen zwischen ihrem eigenen Permakulturprojekt „Kinder-Garden“ und ähnlichen Ideen ihrer afrikanischen Facebook-Freunde her.

Rainer Edelmann brachte im aufwändigen Diorama die Schönheit afrikanischer Lebensräume – und gleichzeitig die vielen Bedrohungen – nahe.

Karin Gleixner (Koordinatorin kommunale Entwicklungspolitik, Amt für Internationale Beziehungen), Bossi Medjessiribi und Aimé Quamdessou stellten nach ihrer Sondierungsreise den aktuellen Stand der geplanten Partnerschaft Nürnbergs mit Regionen in Togo dar. Nicht Hilfe von oben, sondern Einbindung der Bevölkerung auf beiden Seiten und Austausch auf Augenhöhe steht im Vordergrund.

Ulrich Delius (Direktor Gesellschaft für bedrohte Völker, Göttingen) wies speziell auf Menschenrechtsaspekte hin. Bedingt durch den Klimawandel hängen immer mehr Menschen von weniger brauchbarem Land ab, wie z.B. der weitgehend unbeachtete Konflikte zwischen Hirten und Bauern in Nigeria zeigt.

Dr. Helmut Mägdefrau (stv. Direktor Tiergarten Nürnberg) regte eine realistisch-unsentimentale Sichtweise an (z.B. wachsende Elefantenpopulationen, beschlagnahmte Elfenbeinberge, Handel mit Nashorn, Tourismus) und zeigte intelligente Ideen für das Zusammenleben von Menschen und Natur.

Uwe Kekeritz (MdB, Sprecher für Entwicklungspolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, stv. Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zeigte politische Perspektiven für Afrika auf, speziell nachhaltige Entwicklung durch gerechtere Handels- und Investitionspolitik, unterlegt mit Beispielen aus seiner Tätigkeit.

NIFA (Nürnberger Initiative für Afrika), PLAN international (Patenkinder weltweit) und weitere Projekte der Region steuerten Infostände bei. Und nicht zuletzt zauberte Aziza Kaufmann wieder leckere kenianische Spezialitäten. Mit dem Erlös finanziert sie seit Jahren einen Klinikbau in Kenia. (Sie bietet übrigens auch auch privates Catering an.)

Wir freuen uns, dass die Veranstaltung großen Anklang fand. Die Pausen und Diskussionsrunden wurden reichlich für Austausch genutzt, sodass es 2019 weitergeht. Nochmals vielen Dank an alle, die mitgemacht haben, speziell auch für die großzügige Unterstützung durch Agenda 21.