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Reichswaldfest 2016

Über 5.000 Gäste besuchten das diesjährige Reichswaldfest in Nürnberg.

02.08.2016

Am 16. und 17. Juli hieß es wieder: Willkommen zum traditionellen BN-Waldfest! Unter den alten Eichen des Nürnberger Reichswalds gab es Führungen, Baumklettern, Kinderaktionen und viele Köstlichkeiten aus ökologischem Anbau. An Infoständen von etwa 25 Initiativen und Gruppen konnte man sich über alle Aspekte des Reichswalds und darüber hinaus informieren.

Für Kinder und Jugendliche gab es die Möglichkeit, unter fachkundiger Betreuung der BN-Jugendbildungsstätte Wartaweil mit Helm und Seilen riesige Eichen zu erklettern. Bei der Jugendorganisation BUND Naturschutz (JBN) wurden Geheimnisse um die Wildkatze gelüftet, ein Clown trat auf und eine Märchenerzählerin zog die Kinder in ihren Bann. Wie in den Vorjahren war ein lebender Biber namens „Wonneproppen“ beim Fest. Beim Imker konnte man lebenden Bienen im Bienenstock bei ihrer Arbeit zugucken, Terrarien mit Pflanzen und Tieren aus dem Reichswald standen bereit, und es gab die Möglichkeit, den Schmausenbuckturm zu bezwingen. Und natürlich gab es den Reichswald als größtes Abenteuergelände.

Lange Tradition

Schon seit den 70er Jahren bewahrt der BUND Naturschutz den großen Nürnberger Reichswald vor zerstörerischen Großprojekten. Nur dank dieses Engagements und dank der Unterstützung vieler Bürger besteht der Reichwald heute noch als grüne Lunge und weitläufiges Erholungsgebiet für die Region.

Doch auch heute ist der Reichswald wegen zahlreicher geplanter Bauvorhaben in Gefahr. Der BUND Naturschutz will den Wald vor Rodungen am Flughafen, für einen LKW-Rastplatz oder für Gewerbegebiete beschützen.

Prominente Gäste und Ehrungen

Beim diesjährigen Reichswaldfest begrüßte es der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten, Reinhardt Neft, dass die Bürger Nürnbergs den Reichswald als Naherholungsgebiet so schätzen und lieben. Er warb um Verständnis, dass der Forstbetrieb den Wald als Quelle für den Rohstoff Holz nutze. Hier werde aber integrative Forstwirtschaft auf ganzer Fläche ohne Kahlschläge oder Pestizide betrieben, Totholzanteile und Biotopbäume würden erhalten, Naturschutzprojekte wie zum Kreuzotterschutz, Wildkatzenmonitoring oder zu Alteichen umgesetzt.

Bei seinem Rundgang über das Festgelände am Nürnberger Schmausenbuck hatten ihm Vertreter des BN aus dem Nürnberger Land 3.000 Unterschriften übergeben, mit denen die Unterzeichnenden fordern, dass die Bayerischen Staatsforsten ihre Nutzung noch stärker an den Zielen der Erholungsnutzung und des Naturschutzes ausrichten sollen. Insbesondere müsse die Holzernte im europäischen Vogelschutzgebiet Nürnberger Reichswald während der Vogelbrutzeit ausgeschlossen sein. Die Anlage von Rückegassen solle waldbildverträglicher und weniger schematisch erfolgen.

Der Landesvorsitzende des BN, Prof. Dr. Hubert Weiger, forderte in einer zeitweilig kämpferischen Rede, dass die Reingewinne der Bayerischen Staatsforsten in Bayern reinvestiert werden müssen. Sie sollten nicht in den Staatshaushalt abgeführt werden. Nadelwald müsse bayernweit schneller in naturnahe Mischwälder umgewandelt werden, um auch gegen den Klimawandel widerstandsfähigere Wälder zu etablieren. Der Reichswald zeige, wie es gehen könne, der „Steckerleswald“ sei hier im Bereich der Staatswälder durch den engagierten ökologischen Umbau der Förster zu mehr Laubwald bereits Geschichte. „Der Waldumbau ist aber auch bayernweit notwendig. Dazu brauchen die Forstbetriebe aber mehr Förster und kleinere Forstreviere, denn er lässt sich nicht vom Schreibtisch aus erledigen“, so Weiger.

Mit der Reichswaldmedaille wurden Dr. Rainer Klar aus Buckenhof und Esther Schuck aus Uttenreuth für ihre großen Verdienste um die Verhinderung der Südumfahrung Buckenhof, Uttenreuth und Weiher durch den Sebalder Reichswald und ihren jahrzehntelangen Kampf für die umweltfreundliche Stadt-Umland-Bahn geehrt. Esther Schuck ist die derzeitige, Dr. Rainer Klar der frühere Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende der Bürgerinitiative Umweltfreundliche Mobilität im Schwabachtal (BUMIS).

Unterschriften gegen CETA

Anlässlich des Aktionstages 16.7.16 wurden beim Reichswaldfest auch Unterschriften zum Volksbegehren „Sagen Sie Nein zu CETA!“ gesammelt. Mehrere hundert Unterschriften waren nach dem ersten Tag bereits erreicht, insgesamt kamen am ersten Aktionswochenende 50.000 Unterschriften – und damit doppelt so viele wie für den Zulassungsantrag erforderlich! – zusammen!

Das Reichswaldfest ist eines der größten Waldfeste Deutschlands. Es fand in diesem Jahr zum 44. Mal statt. Es wird veranstaltet vom BUND Naturschutz zusammen mit dem Forstbetrieb Nürnberg und vielen Behörden und befreundeten Verbänden.