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Pressemitteilung 18/2008

Bündnis „Nein zur Flughafen-Nordanbindung!“

Einwender misstrauen dem Gutachten der LGA

Grundwasser und Lärm sind die zentralen Themen am zweiten Tag der Erörterung. Auch heute großer Andrang im Rathaussaal.

Auch am zweiten Tag des Erörterungstermin fanden sich wieder 130 BürgerInnen im historischen Sitzungssaal des Nürnberger Rathauses ein. Der  heutige Verhandlungstag war vor allem für die Grundstückseigner, welche von der Baumaßnahme direkt betroffen sind, von großem Interesse.

Der große Themenschwerpunkt an diesem Tag lag auf der Grundwasserproblematik. Bereits beim Bau der U-Bahn zum Flughafen-Terminal war es seiner Zeit zu einer massiven Absenkung des Grundwasserspiegels mit all seinen Konsequenzen gekommen.

Damals wie heute wurde das Gutachten maßgeblich von der Landesgewerbeanstalt (LGA) erstellt. Entgegen allen Prognosen kam es zu einer Grundwasserabsenkung, bei dem sogar die beiden Weiher im Volkspark Marienberg vollständig austrockneten. Herr Dr. Henken-Mellies von der LGA versicherte zwar, dass man aus der Vergangenheit gelernt hätte und nicht die gleichen Fehler wiederholen würde, aber gleichzeitig räumte er jedoch ein, dass aufgrund der unsicheren Datenlage aktuell weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Diese Vorgangsweise lässt den Schluss zu, dass die Gutachten auf vagen Annahmen und nicht auf flächendeckenden Messungen beruhen.

„Wir fordern ein neues Gutachten, dass von neuen und wesentlich kompetenteren Fachleuten erstellt wird. Unser Vertrauen in die LGA ist nachhaltig erschüttert“, so Wolfgang Dötsch, Diplom-Biologe beim Nürnberger Bund Naturschutz.

Die Buchenbühler Bürger befürchten durch die Grundwasserabsenkung während der Bauzeit Gebäudeschäden im Fundamentbereich.

Die Landwirte im nahen Knoblauchsland rechnen durch den gesteigerten Wassereintrag, der im Laufe der Baumaßnahme zwangsläufig auftritt, mit einer Wassermasse die in ihrem Umfang vom Bucher Landgraben nicht bewältigt werden kann. Schon jetzt funktionieren bei starken Regenfällen vor allem in Almoshof die Drainagen nicht mehr richtig und es kommt zur Überflutung der angrenzenden Felder. So kam es etwa bei Landwirten wie Else Hermann und ihrer Schwester aus Almoshof zum Verlust einer Ernte auf einem ihrer Felder.

Zudem befürchten die Landwirte das Versiegen ihrer Privatbrunnen, wie das beim Bau der U-Bahn schon der Fall war.

Der BN befürchtet durch die Grundwasserabsenkung während der dreijährigen Bauzeit ein Absterben der Bäume und damit eine Verminderung der Erholungsfunktion des Reichswaldes. Denn im Umkreis der Baustelle von vier bis sechs Kilometern wird der Grundwasserspiegel um bis zu 15 Meter gesenkt, so dass den Pflanzen das Wasser abgegraben wird. Die Zerstörung des Reichswaldes wird also weit über die eigentliche Trasse hinausgehen. Erst nach intensiver Nachfrage wurde den Bürgerinnen und Bürgern diese Auswirkungen in verständlicher Weise erläutert.

Beim Thema Lärm waren sich alle Buchenbühler einig, dass die Summierung der Lärmquellen Autobahn, Flughafen und Nordanbindung zu einer drastischen Verschlechterung der Wohnqualität führt. Der Lärmpegel übersteigt die gesetzlichen Höchstwerte für Wohngebiete enorm. „Wir fühlen uns wie ein Gewerbegebiet behandelt“, sagte Klaus Miosga, 1. Vorsitzender der Siedlervereinigung Buchenbühl.

Herr Ried vom Staatlichen Straßenbauamt betonte, dass für den Lärmschutz keine Gelder eingeplant seien. Im Verhältnis zum Gesamtvolumen von 58 Mio. Steuergeldern wären das nur „Peanuts“, so Ried.

Günther Raß, Erster BN-Vorsitzender, forderte aufgrund unzureichender Unterlagen mehrfach das Ende der Planfeststellung: „Stellen wir das Verfahren der Nordspange ein! Es ist eine Straße, die niemand braucht“.

Am morgigen dritten Anhörungstermin werden die betroffenen Vereine und Verbände zu Wort kommen.