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Herbstliche Krötenwanderung

Bei der herbstlichen Suche nach einem Winterquartier fallen unzählige Amphibien in Schächte und Gullis. Der BUND Naturschutz rät zur Kontrolle und Entschärfung von solchen „Kulturfallen“.

Lurche wandern weit

Nicht nur im Frühling sind Kröten, Frösche und Molche unterwegs, sondern auch im Herbst sind sie wieder auf Wanderschaft. Im Frühling streben sie zu ihren Laichgewässern und sind dabei gelegentlich in so großen Zahlen unterwegs, dass sie z. B. beim Überqueren von Straßen auffallen – und von „Krötenträgern“ gerettet werden. Nach dem Fortpflanzungsgeschäft sind die Lurche in ihren Sommerquartieren nachtaktiv und unauffällig. Dank zahlreicher Gartenteiche sind Amphibien in Nürnberg auch in Stadtteilen ohne natürliche Gewässer anzutreffen. Dort lauern auch ganz andere Gefahren als in der freien Landschaft.

Verstecke als Fallen

Im Herbst suchen die Tiere nämlich geeignete Verstecke zum Überwintern: frostfrei und schön feucht sollen diese sein. Deshalb sind z. B. die Erdkröten um diese Zeit sehr an Löchern und Vertiefungen im Boden interessiert, aus denen es schön feucht herausduftet. Kellerschächte, Abflusslöcher und auch Gullis erfüllen diese Kriterien sehr gut.

Schicksal: Verhungern, Erfrieren, Vertrocknen

Beim BUND Naturschutz sind schon wiederholt Meldungen eingegangen, dass Kröten und auch Molche in Kellerschächten gefunden wurden. In diesen Gefängnissen sind die Tiere verloren: entweder erfrieren sie hier oder sie geraten in den Keller und vertrocknen dort. Spätestens im nächsten Frühjahr verhungern sie im Verlies. Gerade moderne Lichtschächte mit glatten Kunststoffwänden sind für alle Tiere unüberwindbar. Selbst außen liegende Kellertreppen können für Molche und Jungtiere tödlich sein, da sie es nicht über die Stufen schaffen.

Einfache Abhilfe

Um diese Verluste der geschützten Tiere zu verhindern, bittet der BUND Naturschutz die Bürger um Mithilfe: kontrollieren Sie ihre Kellerschächte und andere Gruben (z. B. Schächte von erdverlegten Tanks) auf Amphibien! Aufgefundene Tiere bitte in einiger Entfernung wieder freilassen, z. B. in einer „wilden Ecke“ im Garten, beim Kompost- oder Asthaufen. Dann sollten die Schächte gegen Hineinfallen gesichert werden, z. B. durch engmaschige Gitter (höchstens 5 mm Maschenweite). Entsprechende Gitter kann man kostengünstig im Baumarkt erwerben. Zudem gibt es auch Spezialfirmen, die trittfeste Abdeckgitter aus Edelstahl installieren. Wer regelmäßig Tiere in seinem Kellerabgang findet, kann ihnen z.B. am Rand der Stufen mit Brettern oder schmalen Stoffbahnen Brücken bauen.

Durch diese einfachen Maßnahmen können viele Tiere vor einem kläglichen Ende bewahrt werden.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Dr. Doris Heimbucher
Diplom-Biologin    

gez. Wolfgang Dötsch
Diplom-Biologe