BUND Naturschutz Nürnberg zum Ergebnis des Raumordnungsverfahrens für ein ICE-Werk
Die Maßgaben der Regierung von Mittelfranken beim Landschafts-, Natur- und Artenschutz für den im Ergebnis des ROV verbleibenden Standort Muna Feucht sind praktisch unerfüllbar. Wobei zumindest in der Pressemitteilung der Regierung die enormen Klimafolgen für das Nürnberger Becken und insbesondere für die Stadt Nürnberg selbst nicht ausreichend geprüft und gewürdigt wurden. Ein derart gewaltiger Verlust von 35 bis 45 Hektar Bannwald, dazu noch die Verluste durch die Erschließung durch eine neue Straße, hätte gravierende Auswirkungen auf die Kaltluftzufuhr und damit die Hitze in Nürnberg. Der Reichswald insgesamt ist das wichtigste Kaltlufterzeugungsgebiet im Nürnberger Becken.
Der BUND Naturschutz Nürnberg sieht sich mit seinem Standortvorschlag im sogenannten Nürnberger Hafen bestätigt. Dieses Industriegebiet ist längst ein Schienen- und Straßengüterverkehrszentrum und kein Hafen, zu dem das ICE-Ausbesserungswerk hervorragend passen würde.
Besonders wichtig: Für dieses bestehende Industriegebiet wäre nicht einmal ein ROV erforderlich. Deshalb spielt es auch keine Rolle, dass es von der Regierung nicht in das ROV miteinbezogen wurde.
Wer eine schnelle Realisierung des ICE-Werks will, muss den Standort Nürnberger Hafen wählen. Sonst wird das ICE-Werk wahrscheinlich in Karlsruhe errichtet.