Biotoppflege 2019 – ein Rückblick
Derzeit betreut die Kreisgruppe Nürnberg über 20 Biotope im gesamten Stadtgebiet – von Streuobstwiesen über sandige Heideflächen bis hin zu kleineren Grabensystemen. Unsere Biotope bieten Tieren und Pflanzen eine Heimat in der Großstadt und den Menschen Naturerfahrung und Entspannung.
Biotoppflege ist ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt. Ohne Pflege oder Nutzung würden Biotope sich langsam verändern: Magerrasen oder Feuchtwiesen zu Wald, Streuobstwiesen zu Gehölzinseln usw. Die Kulturlandschaft würde noch ärmer. Auf ca. 280.000 Quadratmetern führen daher in Nürnberg ehrenamtliche BN-Naturschützer unterschiedlichste Pflegeeinsätze durch: Mähen von Trockenrasen, Feuchtwiesen und Streuobstwiesen, Anlegen und Schneiden von Hecken und Maßnahmen zum Schutz von Amphibien. Dutzende gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sind auf die Hilfe des BUND Naturschutz angewiesen – Heidelerche, Rebhuhn, Knabenkraut, Bergsandglöckchen und Sandgrasnelke danken den Einsatz.
Rückblick auf unsere Aktivitäten 2019
2. März: Aufbau Amphibienzaun Dutzendteich
6. April: Einweihung AGENDA-Insektenhotel und Pflege der Obstwiese Eibach
11. Mai: Sanddünenpicknick
Erst die Arbeit – dann das Vergnügen! Nach dem Entfernen unerwünschter Pflanzen aus dem Sandlebensraum kommt die Geselligkeit bestimmt nicht zu kurz.
20. Mai: Eröffnung Blühfläche Zabo „Fallrohrstraße“
2. Juni: „Umweltforschung live“: Kartierung und Picknick auf den Sandbiotopen bei Kornburg
Seit über zehn Jahren kauft der BUND Naturschutz bei Kornburg sandige Ackerflächen und Brachen, um dann wertvolle Heideflächen anzulegen. Über 45.000 Quadratmeter konnten so als kleine „SandAchse“ gesichert werden. Mehr als 30 geschützte Tier- und Pflanzenarten kommen hier vor. Um die Entwicklung der Flächen zu bewerten, führt der BN jedes Jahr eine Pflanzenkartierung durch, bei der wir uns über fachkundige Unterstützung freuen! Zum Abschluss der Aktion luden wir alle Mitkartierer zu einem kleinen Imbiss ein.
15. Juni: Schwing die Sense für die Sandgrasnelke! Sensenmähkurs auf der Heidefläche in Ziegelstein
Die kleine Heidefläche mit ihren zahlreichen Sandgrasnelken und Heidenelken ist einzigartig für den Ortsteil. Der BUND Naturschutz konnte sie mehrfach vor der Zerstörung durch Straßenbau und illegale Nutzung bewahren. Einmal im Jahr muss sie gemäht werden, damit keine Gehölze aufkommen und Sandgrasnelke & Co. wieder Luft „zum Atmen“ haben. Beim Sensenmähkurs werden Werkzeug, Schnitttechnik und das wichtige Schärfen (Dengeln) erklärt. Gemeinsam kann man beim Mähen der Wiese erste Erfahrungen sammeln – und der Spaß an diesem alten Handwerk kommt auch nicht zu kurz.
3., 4. und 25. Juli 2019: Anlage eines Tümpels im BN-Biotop Fischbach mit der Berufsschule B6 (Daniela Drexel) bzw. mit der Firma PUMA
Seit vielen Jahren führt die Berufsschule mit ihren Abschlussklassen Naturschutzprojekte durch. Tümpel buddeln, Wiese mähen und vieles mehr stand bisher auf dem Programm. Ein Aktionsteam der Firma Puma mit Unterstützung der AGENDA-21-Projektgruppe „Die Stadt und ihre Bäche“ sowie der BN-Ortsgruppe Fischbach in Kooperation mit „Türen öffnen“ vollendete das Werk.
19. Juli: Biotoppflege auf der Heidefläche in Kornburg mit Picknick
Auf Biotopflächen des BUND Naturschutz westlich von Kornburg werden Schafe zur Beweidung eingesetzt. Beim Begutachten der Fläche wurden allerdings Greiskräuter entdeckt. Die für die Tiere giftigen Pflanzen müssen nun regelmäßig entfernt werden. Daher wurde die Heidefläche bei einem gemütlichen Picknick mit tatkräftigen Helfern gepflegt.
5. Oktober: Gehölzschnitt und Ernte Streuobstwiese Kleingründlach
Bei der alljährigen Aktion werden die Obstbäume winterfest gemacht. Wir schneiden überflüssige Triebe ab, bringen die Befestigungspfähle in Ordnung und stutzen die Heckensträucher, die Obstbäume bedrängen. Soweit notwendig werden auch Ersatzpflanzungen vorgenommen. Als Belohnung winken den freilwilligen Helfern garantiert biologisch gewachsene Äpfel, Pflaumen und Mirabellen.
12. Oktober: „Willkommen in der Prärie“ – 10. Umweltaktionstag der Religionen
Seit 2009 veranstaltet die Kreisgruppe Nürnberg in Kooperation mit dem Friedensweg der Religionen den Umweltaktionstag der Religionen. Während der „Arbeit” und beim gemeinsamen Picknick entwickeln sich zahlreiche interessante Gespräche und Begegnungen, Kontakte werden geknüpft und gefestigt. Der Umwelttag ist mit bis zu 80 Teilnehmern die größte ehrenamtliche Naturschutzaktion im Nürnberger BN. Für die beteiligten Muslime und Christen ist dies in Zeiten einer schwierigen öffentlichen Diskussion ein besonderer Ansporn.
26. Oktober: Pflege der Obstwiese und der Amphibientümpel in Reutles
2. November: „Hilfe für Knoblauchkröten“ – Pflege der Ufergehölze im Volkspark Marienberg
Knoblauchkröten graben sich tagsüber gerne in den lockeren Boden ein und benötigen dafür idealerweise offene Sandflächen. Anders als die übrigen Lurche haben Knoblauchkröten kleine Hornplättchen an den Hinterfüßen. Mit diesen „Grabschaufeln“ können sie sich innerhalb einer Minute in Sand eingraben. Um einen der letzten Lebensräume des seltenen Lurchs im Nürnberger Stadtgebiet zu erhalten, werden regelmäßig die Tümpel im Marienbergpark ausgebaggert und Gehölze zurückgeschnitten, sodass die von den Tieren benötigten sonnigen Sandstrände nicht zuwachsen.
9. November: Obstbaumpflanzung am Schweinauer Buck mit der Ahmadiyya-Gemeinde
2014 übernahm der BUND Naturschutz für die alte Obstwiese am Schweinauer Buck die Patenschaft. Zahllose Bäume waren hier im Lauf der Jahre eingegangen. Nun will der BN in Kooperation mit der Ahmadiyya-Gemeinde Bäume nachpflanzen und die Wiese dauerhaft erhalten. Rebhühner und seltene Schmetterlinge brauchen die vielfältige Biotopstruktur. Der BUND Naturschutz hat in den letzten Jahren schon über 20 Obst- und Walnussbäume gepflanzt, darunter viele alte Sorten, sodass sich die lichten Reihen der alten Obstwiese langsam schließen.
In diesem Jahr kamen sieben Obstbäume hinzu – auch dank tatkräftiger Mithilfe von Lemia Yiyit und Albrecht Röttger (Bündnis 90/Grüne), Thorsten Brehm (SPD-Oberbürgermeisterkandidat), Sayid Qureshi (Ahmadiyya-Gemeinde) und 30 weiteren Helfern von BN und AMJ.
Helfen Sie mit!
Ehrenamtliche Helfer des BUND Naturschutz kümmern sich das ganze Jahr um die Biotope. Sie sehen nach, welche Wirkung die Pflege zeigt, und räumen auch mal den Müll weg. Diese schwierige Arbeit macht aber in Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten viel Freude.
Wenn Sie ein paar Stunden Ihrer Freizeit aktiv im Grünen verbringen möchten, dann schreiben Sie uns doch einfach (w.doetsch@bund-naturschutz-nbg.de) oder rufen Sie uns an (0911/45 76 06) – wir freuen uns über jede helfende Hand!
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