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Erster Nürnberger Stadtkanal-Kongress zeigte Alternativen zum FSW-Ausbau

Die Idee, im früheren Kanalbett wieder einen Wasserweg zu schaffen anstatt weiter auf eine vielspurige doppelstöckige Stadtautobahn zu warten, war Anlass für einen Stadtkanal-Kongress.

25.10.2022

Der Arbeitskreis Frankenschnellweg war natürlich dabei, um mitzuerleben, was der vor einem Jahr mit dem taz-Panterpreis geehrte Nürnberg-Fürther Stadtkanalverein mit dem Preisgeld für ein spannendes Tagesprogramm zusammengestellt hatte.

Es kamen hochkarätige ReferentInnen und lokale Gesprächspartner. Inspirierende Vorträge und praktische Beispiele machten nicht nur Mut, sondern zeigten, was eigentlich selbstverständlich ist: Die Stadt muss so gebaut und entwickelt werden, dass sich die Menschen dort wohlfühlen. Mobilität verändert sich und passt sich dem Umfeld und vorhandenen Rahmenbedingungen an.

Der aus Utrecht zugeschaltete Referent zeigte, wie dort erst im letzten Jahr ein neuer Stadtkanal eingeweiht und damit die Bausünde einer Stadtautobahn mitten ins Zentrum beseitigt wurde. Diese Autobahn trennte die historische Altstadt vom Bahnhof und dem Gebiet, wohin das Stadtzentrum sich weiter entwickeln sollte. Nun verläuft dort ein neuer Kanal, der Flair und Aufenthaltsqualität, das klimawichtige Element Wasser und natürlich Sport und Freizeit mitten ins Stadtzentrum gebracht hat.

Fuß- und Radverkehr haben dort zugenommen, wo nicht mehr Autos, Lärm und Abgase dominieren und jeglichen Spaß am Zufußgehen verderben. Gleichzeitig wurde anstelle der Autobahn im Trog mit Auf- und Abfahrten nun unter dem Bahnhofsvorplatz das weltgrößte Rad-Parkhaus mit 12.000 Fahrrad-Stellplätzen geschaffen.

Die dortige Shopping-Mall profitiert enorm von der Aufwertung und beteiligte sich finanziell. Aber nicht nur sie ist nun für eine neue Zukunft perfekt aufgestellt. Kompakt, mit kurzen Wegen und mit transparenter Riesen-Überdachung wettergeschützt präsentiert sich das neue Zentrum sehr fußgängerfreundlich direkt an, unter und neben dem Hauptbahnhof von Utrecht, der bei dieser Gelegenheit ebenfalls umgebaut wurde. Er ist nun großzügig und einladend und ermöglicht selbst Fremden leichte Orientierung.

Die Beseitigung der zerschneidenden Autobahn und der zukunftsgerechte Umbau war die Vision, welche die BürgerInnen Utrechts teilten. Und sie haben sie einfach realisiert. Die Welt schaut hin und bewundert Utrecht, das damit nicht nur Touristen, sondern auch reichlich Fachleute zum Besuch anzieht.

Auch aus Deutschland gab es sehr positive Transformations-Berichte. Ein sehr überzeugendes Beispiel einer Straßen-Wiederbelebung war die Sendlinger Straße in München. Mit einem Wohnflächenvergleich (Auto – Mensch) machte die Referentin abschließend das krasse Missverhältnis deutlich, welches die Platzverschwendung an das Automobil darstellt.