Zur Startseite

BN-Interkulturell

Gentechnik, Ernährung, Marktschirm

Heilkräutergarten Hallertor

Ortsgruppen

Zabo/Dutzendteich

Ziegelstein/Buchenbühl

Publikationen

  • Home  › 
  • Aktuelles

Fahrrad-Demo: Klima- und Artenschutz statt FSW-Ausbau

Am Freitag, den 5. Mai traten rund hundert Menschen für Arten- und Klimaschutz sowie die lokale Mobilitätswende in die Pedale. Mit einer großen Fahrrad-Demo wurde gegen Nürnbergs schädlichstes Großprojekt protestiert, den Frankenschnellweg-Ausbau.

10.05.2023

An der Uffenheimer Straße schauten die Radelnden sich die Biotopfläche an, auf der gemäß Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Mittelfranken bereits 2021 ein Ersatz-Lebensraum für den seltenen Nachtkerzenschwärmer, eine europaweit streng geschützten Schmetterlingsart, hätte geschaffen werden müssen. Dass dafür dort nun landschaftsbildprägende und ökologisch wertvolle Einzelbäume gefällt wurden, empörte die Aktivisten zutiefst. Mit einem Die-In protestierten sie gemeinsam gegen sinnlose Naturzerstörung, den Verlust unzähliger Tier- und Pflanzenarten durch das vom Menschen verursachte große Massen-Aussterben.

Wolfgang Dötsch erläuterte Funktion und Wirkung von rechnerisch realisierbarem Ausgleich bzw. Ersatz für Eingriffe in den Naturhaushalt. Er machte deutlich, dass mit solchen Instrumenten am Ende regelmäßig keine neuen Flächen für die Natur geschaffen werden. Bei der Fahrt über den Frankenschnellweg von der Nopitschstraße bis zum Kohlenhof konnten dann Bäume und Stadtgrün betrachtet werden, die einem Ausbau direkt zum Opfer fallen würden und langfristig verloren gingen.

Bettina Klose berichtete von den bisherigen Baumaßnahmen, den auf Falschinformationen beruhenden Stadtratsbeschlüssen für den begonnenen Straßenausbau am Kohlenhof und zeigte die über den beschlossenen Baubereich hinaus zerstörten Habitatflächen seltener Schmetterlinge. Klargestellt wurde, dass die im Bau befindliche Schnellstraße nicht der Erschließung des Kohlenhofs dient, sondern einzig die in Verbindung mit dem Frankenschnellweg-Ausbau zu schaffende „neue leistungsfähige Stadtzufahrt“ vorzeitig realisiert.

Die spannenden Details zum Nachtkerzenschwärmer und seiner Lebensweise wurden ergänzt durch vorbereitetes Bildmaterial. Die für seinen Populationserhalt von Spezialisten in der Umweltverträglichkeitsprüfung als notwendig, sinnvoll und wirksam beschriebenen Maßnahmen wurden nicht umgesetzt. Stattdessen wurde eine erneute artenschutzrechtliche Prüfung in Auftrag gegeben, um damit eine andere Vorgehensweise rechtfertigen zu können.

Organisiert worden war die Fahrraddemo durch Menschen von Extinction Rebellion Nürnberg, die damit zugleich ein neues monatliches Format starteten. Eine XR-Tanzgruppe hatte am Opernhaus bereits für einen rhythmisch-aktiven Demo-Auftakt gesorgt. Um die Teilnehmenden angesichts der bitteren Erkenntnisse nicht deprimiert in den Abend zu entlassen, wurde eine tänzerische Anleitung zum passenden Song „Staying alive“ angeboten. So endete die Schlusskundgebung einer tollen Fahrraddemo mit einer bunten und stärkenden gemeinschaftlichen Performance.

Alle, die nicht dabei waren, können sich die Demo auch auf Video ansehen: