Zur Startseite

BN-Interkulturell

Gentechnik, Ernährung, Marktschirm

Heilkräutergarten Hallertor

Ortsgruppen

Zabo/Dutzendteich

Ziegelstein/Buchenbühl

Publikationen

  • Home  › 
  • Aktuelles

Geplante Bebauung des Geländes des evangelisch-lutherischen Predigerseminars in Nürnberg-Wöhrd

Offener Brief des Vorsitzenden der BN-Kreisgruppe Nürnberg an die Verantwortlichen der Landeskirche

27.01.2023

Sehr geehrte Frau Präsidentin Preidel,
sehr geehrter Herr Landesbischof Bedford-Strohm,

auf Empfehlung der Vorsitzenden des Vorstadtvereins Nürnberg-Wöhrd und langjährigen Mitglieds Ihrer Landessynode, Frau Brigitte Wellhöfer, wende ich mich mit einem gemeinsamen Anliegen von Vorstadtverein Nürnberg-Wöhrd und BUND Naturschutz in Nürnberg an Sie.

Wir haben einem Bericht der Nürnberger Nachrichten entnommen, dass die evangelisch-lutherische Landeskirche Bayern das Gebäude des
Evangelisch-Lutherischen Predigerseminars Nürnberg
Veilhofstraße 24
90489 Nürnberg
wirtschaftlich verwerten will.

Das große Gebäude liegt, wie Sie wissen, im Nürnberger Stadtteil Wöhrd direkt am Pegnitztal.

Das Pegnitztal ist für Nürnberg, die am dichtesten besiedelte Stadt unter den 14 deutschen Großstädten mit den geringsten Grünflächen pro Kopf, von elementarer Bedeutung. Laut dem Stadtklimagutachten der Stadt Nürnberg ist das Pegnitztal die wichtigste Kaltluftschneise zur Belüftung der ganzen Stadt. Eine Bebauung in diesem Kaltluftstrom verbietet sich in Zeiten der Klimakrise, in der Nürnberg laut Klimaprognose des Bayerischen Umweltministeriums zur heißesten Stadt Bayerns wird, grundsätzlich. Trotzdem hat der Landeskirchenrat auf einem Teil des Geländes des Predigerseminars leider nicht den Entwurf des ersten Preisträgers im Wettbewerb, der eine gemäßigte Hochhauslösung unter weitgehender Schonung der Freiflächen vorsah, ausgewählt, sondern einen inzwischen weitgehend fertiggestellten Entwurf, der statt in die Höhe in die Fläche ging und mit seinen Baukörpern mitten im Kaltluftstrom steht.
Diese Gebäude sind für die Resilienz der Stadt Nürnberg in steigender Hitze ein schwerwiegender Zustandsstörer, um den Begriff des Umweltrechts zu verwenden.

Vor diesem Hintergrund bitten wir die Landeskirche dringend, einen Abriss des Predigerseminars und die vollständige Bebauung der zu diesem Gebäude gehörenden Grünflächen am Pegnitzgrund zu verhindern. Das historische Gebäude des Predigerseminars war früher ein Kindererholungsheim wegen der sauberen Luft im Pegnitztal.

Wir plädieren dringend dafür, dieses Gebäude im Bestand in Wohnungen umzubauen und so seitens der Kirche dem Wohnungsmarkt und der Hitzeresilienz der Stadt Nürnberg einen Dienst zu erweisen.

Bitte setzen Sie sich für eine Lösung der städtebaulichen Vernunft ein, die ganz in der strategischen Linie des Bauens im Bestand läge, die die Landeskirche vorbildlich bei ihrem Großprojekt in der ehemaligen Oberpostdirektion am Nürnberger Rathenauplatz verfolgt.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus-Peter Murawski
1. Vorsitzender BUND Naturschutz Bayern, Kreisgruppe Nürnberg