„Global denken, lokal handeln“

Mitte Oktober fand eine vom Arbeitskreis Forum International organisierte Veranstaltung statt. Unter dem bewährten Motto „Global denken, lokal handeln“ wurden Projekte mit dem globalen Süden vorgestellt, die von Nürnberger Organisationen unterstützt werden und zu verschiedensten Themen Denkanstöße geben.

Klaus-Peter Murawski führte durch das Programm und brachte eigene Erfahrungen aus den verschiedensten Partnerschaften mit ein.

Ecuador

Gisela Hoffmann, viele Jahre Chefin des Gostner Hoftheaters und seit einem Jahr im AK aktiv, stellte die Stiftung der „Freunde des Ozeans“ (Fundación Amiguitos del Océano) aus Ecuador vor. Vor allem durch Projekte zur Umweltbildung wird die starke Verschmutzung des Meeres durch Plastikmüll bekämpft. Es gibt Programme für Kinder, die das Thema spielerisch angehen, und ein Programm zur Meerespädagogik für nachhaltige Gemeinden. Kleine Filme zeigten die Freude der Kinder an dieser Aufgabe.

Aus einem Spendentopf, den wir für dieses Projekt aufgestellt hatten, konnte Gisela immerhin 450 Euro für ihr Projekt mitnehmen.

Nicaragua

Der folgende Teil des Abends widmete sich der Städtepartnerschaft mit San Carlos in Nicaragua. Luis Prada vom Amt für Internationale Beziehungen berichtete von Umweltaktivitäten aus den letzten sechs Jahren. Im Rahmen einer von der Bundesebene finanziell geförderten Klimapartnerschaft wurde Waldschutz und Wiederaufforstung betrieben und der Bau von Öko-Herden vorangebracht. Das sind Brennstoff sparende Herde, die außerdem für bessere Atemluft sorgen. Das hilft vor allem den Frauen, die durch die alten Öfen unter vielen Atemwegskrankheiten leiden.

Togo

Auch im Rahmen der Partnerschaft mit zwei Städten in Togo – Sokodé und Anejho – wurden interessante Aspekte aufgegriffen. So besteht in Sokodé eine Initiative von Frauen, die sich bemüht, durch Aufklärung ungewollte Schwangerschaften bei Schülerinnen zu verhindern. Günther Raß vom AK hat Kontakte geknüpft und Mittel zur Unterstützung gespendet.

Rainer Edelmann vom AK berichtete über den 192.000 ha großen Nationalpark Fazao Malfakassa in der Nähe von Sokodé, der droht zu verwahrlosen und seine Qualität zu verlieren. Da keine Mittel für den Unterhalt zur Verfügung stehen, kümmert sich niemand mehr darum. Es wäre aller Mühe wert, mehr darüber herauszufinden und eine Unterstützung zu organisieren.

Aufruf

Das Forum hat einen Aufruf erarbeitet, der das komplexe Thema der Bevölkerungspolitik aufgreift und sich mit konkreten Forderungen an die Politik wendet. Der erste Vorsitzende des BN Nürnberg, Klaus-Peter Murawski, der am Papier mitgearbeitet hat, schlägt vor, es über den Landesvorstand an die zuständige Ebene weiterzuleiten.

Insgesamt war es ein interessanter und vielfältiger Abend, der durch Musikbegleitung und bescheidene, aber sehr leckere Häppchen eine angenehme Abrundung erfuhr.