Mögliche Alternativen zum Ausbau der Pflege- und Hospizeinrichtung im Park am Platnersberg
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
der Bericht der Verwaltung für die Sitzung des Werkausschusses NürnbergStift am 29.02.2024 über die Prüfung möglicher Alternativen zum Ausbau der Pflege- und Hospizeinrichtung im Park am Platnersberg wird vom BUND Naturschutz wie folgt bewertet:
Im Ergebnis kann der bestehende Fußabdruck in der Parkfläche nur einigermaßen gewahrt werden, wenn wie vorgesehen in die Höhe gebaut wird.
Statt 37 Bäumen sollen jetzt 16 bis 21 Bäume gefällt werden. Dabei wird, durchaus beliebig, betont, dass man ein besonderes Augenmerk auf den Bestand an alten Eichen richten will. Das ist keine Festlegung, den Bestand alter Eichen zu sichern.
Angesichts der Baustelleneinrichtung mit Zufahrt über den bestehenden Gehweg parallel zu den Bäreneichen, den ältesten Bäumen und Naturdenkmalen in Nürnberg, befürchtet der BUND Naturschutz nach wie vor einen unverhältnismäßigen Eingriff in eine der ökologisch wertvollsten Parkflächen Nürnbergs. Das Abholzen von bis zu 21 Bäumen und der Entzug dieser Erholungsfläche für die Bevölkerung während der Bauzeit stellen für den BN gravierende Eingriffe dar – Eingriffe, die vermeidbar wären, würde man den alternativen Standortvorschlag des BN ernsthaft prüfen.
Der BN hatte vorgeschlagen, die Einrichtung im Rahmen der vorgesehenen Wohnbebauung auf dem ehemaligen Kromwell-Gelände in St. Jobst zu prüfen. Die Pflege- und Hospizeinrichtung bliebe in der Nähe ihres derzeitigen Standorts und könnte in ein neues Wohnquartier integriert werden.
Nach unseren Informationen kann aufgrund der wirtschaftlichen Lage nicht zeitnah mit dem Wohnungsbau auf dem Kromwell-Gelände gerechnet werden. Die Stadtverwaltung betont immer wieder, wie nötig die Errichtung neuer Wohnungsgebäude sei. Durch eine relevant große Investition der Stadt Nürnberg würde sich die Wirtschaftlichkeit des Wohnungsbaus auf dem Kromwell-Gelände entscheidend verbessern.
Die Stadt Nürnberg könnte den Wohnungsbau unterstützen, eine Pflege- und Hospizeinrichtung im gewohnten Stadtteil belassen und schwerwiegende Eingriffe in den Park am Platnersberg und seinen wertvollen Baumbestand vermeiden.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, wir appellieren an Sie und den Stadtrat, unsere Standortalternative gerade im Hinblick auf die jetzt erkennbaren Nachteile des Standorts im Platnersberg-Park ernsthaft zu prüfen.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Peter Murawski, 1. Vorsitzender BUND Naturschutz Bayern e.V., Kreisgruppe Nürnberg