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Mut zur Baumpatenschaft

Wie in Corona-Zeiten eine Hausgemeinschaft zum Baumpaten wurde.

20.07.2021

Die Idee, als Gemeinschaftsprojekt die Baumscheibe vorm Haus zu pflegen, gab es schon seit Juli 2019. Etwas konkreter wurde es im Frühjahr 2020, da übernahmen wir die Wässerpatenschaft für die schöne Linde. Wenn der Baum gegossen wird, werden auch die Anpflanzungen gegossen. Der Ausblick auf eine blühende Baumscheibe ist ebenfalls schöner als ein Gras Meer. Also eine sogenannte Win-Win-Situation.

Im Mai 2021 unterschrieb ich endlich die Baumpatenschaftsvereinbarung. Nur allein eine so große Baumscheibe auf Vordermann zu bringen und zu pflegen, stellte mich vor eine große Herausforderung.

Ich fragte eine Hausbewohnerin, ob sie denn nicht Lust hätte, mit mir etwas in der Erde zu buddeln. Einmal die Woche, zwei Stunden zu zweit, coronakonform jeder an einem Ende. Gesagt – getan. Nur nach zwei Stunden harter Arbeit mit Schaufel und Harke war irgendwie noch keinerlei Erfolg zu sehen.

Die Woche drauf waren wir schon zu dritt und in der vierten Woche waren wir vier Mitstreitende. Es war für alle eine schöne Abwechslung, körperliche Arbeit an frischer Luft und nebenbei eine nette Unterhaltung und gute Gespräche. Ergebnis: Nach fünf Wochen Arbeit war alles Gras, alle Quecken und sonstiges Beikraut verschwunden und die Baumscheibe war nackt.

Wir freuten uns alle, endlich Pflanzen kaufen zu können. Jeder neue Baumpate kann ein 50-Euro-Starterset von der Stadt Nürnberg in der Gärtnerei der Noris Inklusion einlösen. Wie viele Pflanzen bekommt man wohl für 50 Euro? Eine gute Orientierungshilfe bietet dafür „die Baumpaten-Fibel“ der Stadt Nürnberg in Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz! Es wurden 15 bis 17 mehrjährige Stauden und Kräuter. Einiges im Einkaufswagen, jedoch auf der großen Baumscheibe etwas verloren.

Gott sei Dank gab unser Schrebergarten einige Ableger her, von Bekannten und Freunden bekamen wir Pflanzen und ein schöner Blumenregen von einjährigen Blühblumen wurde uns von einem Bauernbettrieb in der Großreuther Straße beschert. Die Baumscheibe hat eine Kräuterecke im Sonnenbereich mit Himbeeren, Johannisbeeren und Erdbeeren und einen Bereich mit Blühblumen/Stauden in einer Schatten-/Halbschattenzone.

Im Juni 2021, rechtzeitig zur Großreuther Kirchweih, war das Beet fertig. Der Baum bekam einen Vogelnistkasten, einen Fledermauskasten und ein Insektenhotel und wir bekamen viele Komplimente und Lob für die gelungene Baumscheibe, im Dorfmittelpunkt von Großreuth h.d. Veste.

Unsere Hausgemeinschaft ist mit der Baumscheibe zusammengewachsen, zukünftig wird gemeinsam gejätet, im neuen Jahr neue Blühblumen gesetzt und wenn nichts anfällt, wird auch einmal gemütlich ein Kaffee getrunken.

Man kann von SÖR keine Unterstützung erwarten, selbst nicht für den Abtransport der Grünabfälle, dennoch war es auf jeden Fall eine gute Entscheidung, Baumpate zu werden. Ich danke hiermit auch allen, die bei der Verwandlung der Baumscheibe mitgeholfen haben.

(Sabine Müller, Nürnberg 20.07.2021)