Oberer Wöhrder See: Neubau eines Spielplatzes, zwischen Flussstraße und Johann-Soergel-Weg
Der BUND Naturschutz nimmt zu den oben genannten Planungen wie folgt Stellung:
Städtische Parkanlagen spielen im Klimawandel eine Schlüsselrolle. Ihre Gestaltung muss primär den Erfordernissen eines sich dramatisch verschlechternden Stadtklimas entsprechen. Nur so allein kann auch eine zukünftige, optimale Nutzung für die Bürgerinnen und Bürger garantiert werden.
Die Vorschläge der Stadt Nürnberg zur Neugestaltung der Parkanlage am Oberen Wöhrder See entsprechen diesen Kriterien leider nur ungenügend. Der Park ist Teil des Landschaftsschutzgebiets Wöhrder See und Teil des Stadtbiotops Nr. N-1291-006. Der Anteil der gesetzlich geschützten Biotopflächen nach Art. 23 BayNatSchG und § 30 BNatSchG wird laut Stadtbiotopkartierung mit 25 % angegeben. Zudem ist der Wöhrder See laut bayerischem Arten- und Biotopschutzprogramm Teil des überregional bedeutsamen Biotops Nr. 507 (ABSP).
Laut Presseveröffentlichungen wurden bisher im Bereich 17 größere Bäume gefällt. Insgesamt sehen die Planunterlagen die Beseitigung von 21 Bäumen vor. Der BUND Naturschutz fordert bei den Planungen, alle alten und großen Bäume grundsätzlich zu erhalten. Nachpflanzungen können die ökologischen Einschnitte nur langfristig kompensieren und sind daher im Klimawandel kritisch zu sehen.
Des Weiteren lehnt der der BUND Naturschutz die Auflichtung der Ufergehölze strikt ab. Sie haben sich als wertvolle Rückzugsgebiete und Brutplätze für die dortige Vogelwelt fest etabliert. Entsprechende Eingriffe sind aus Sicht das BUND Naturschutz als Vergehen im Sinne des Artenschutzes zu werten. Die Maßnahme stellt Verbotstatbestände nach § 4, 1.1. und 2.5 der LSGVO dar.
Abstellplätze für Kfz sind in einer Parkanlage grundsätzlich deplatziert und stören über Lärm und Abgase die Nutzung der Grünflächen in weitem Umkreis. Der Wöhrder See ist über den öffentlichen Personennahverkehr mehrfach gut angebunden und für Bürger ausgezeichnet erreichbar. Bushaltestellen in Nord- und Südrichtung befinden sich exakt auf der Höhe des Parkplatzes an der Flussstraße.
Der BUND Naturschutz Nürnberg fordert daher eine vollständige Entfernung des Parkplatzes an der Flussstraße. Die so gewonnene Freifläche kann dann für einen Spielplatz genutzt werden, ohne dass dafür weitere, größere Bäume gefällt werden dürfen. Da der Parkplatz nicht Teil des Stadtbiotops Nr. N-1291-006 ist, vermindert sich die Eingriffsschwere deutlich.
Für größere Umgestaltungsmaßnahmen im Landschaftsschutzgebiet ist grundsätzlich der Naturschutzbeirat der Stadt Nürnberg zu beteiligen.
Der BUND Naturschutz Nürnberg bittet um Berücksichtigung seiner Anliegen und Bedenken.