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Plastic forever! Gibt es Alternativen?

Über 100 Menschen waren am 22. Oktober ins Foyer des Spielzeugmuseums gekommen, um sich zusammen mit dem Arbeitskreis Forum International mit dem Thema Plastik auseinanderzusetzen.

30.10.2024

Die Veranstaltung führte der Arbeitskreis in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung und dem Spielzeugmuseum durch, wobei das Spielzeugmuseum den Raum und einen Imbiss zur Verfügung stellte. Herzlichen Dank dafür!

Nach der Begrüßung durch die Gastgeberin, die Leiterin des Spielzeugmuseums Dr. Karin Falkenberg, und durch den Vorsitzenden des BUND Naturschutz Nürnberg, Klaus-Peter Murawski, wurden Ausschnitte aus dem Film „Plastic Fantastic” gezeigt. Die anfänglichen technischen Schwierigkeiten überbrückte Lukas G. Schlapp, Volontär des Verlags Nürnberger Presse, der die Moderation des Abends übernommen hatte, mit Bravour. 

Der Film

Die Ausschnitte stimmen nachdenklich. Sie zeigen einen Transporter, der in Kolumbien unsere Plastikabfälle ins Meer kippt – viele Male am Tag, und einen Bergwerksstollen, in dem Filter aus der Müllverbrennung vor allem wegen der Plastikteilchen gelagert werden müssen – auch das in gigantischen Mengen. Die Häufung von Krebserkrankungen in der Nähe von plastikerzeugenden Fabriken wird angesprochen. Und natürlich das Mikroplastik, die winzigen Plastikteilchen, die nicht verrotten und überall zu finden sind. Sie werden von Meerestieren gefressen und gelangen so auch in unsere Nahrung. Mikroplastik entsteht z.B. in der Waschmaschine, wenn wir unsere synthetische Wäsche waschen und – daran denken die wenigsten – auch wenn wir laufen durch den Abrieb unserer Schuhsohlen.

Kreislauf

Nachdem Plastik ein solch wunderbares, praktisches Material ist, wird es viel und sehr oft gedankenlos genutzt. Die beiden Hauptreferenten, Lena Germscheid von der NGO Cradle to Cradle (von der Wiege zur Wiege) und Henning Schmidt von Plastics Europe waren sich einig: Eine konsequente Kreislaufwirtschaft ist notwendig.

Während Henning Schmidt dabei auf die herkömmlichen Kunststoffe setzt, macht Lena Germscheid auf die gesundheitlichen Auswirkungen beispielsweise von synthetischer Kleidung auf der Haut aufmerksam. Cradle to Cradle versucht deshalb Alternativen zu finden (einige werden auch im Film angesprochen) und knüpft Kontakte zu Gemeinden, um diese beim Übergang zur Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.

Entsorgung

Eine Dreiviertelstunde war für die Diskussion reserviert. Neben den beiden Referenten und Dr. Karin Falkenberg saßen Hans-Peter Kauppert, der zweite Werkleiter des Nürnberger Abfallwirtschaftsbetriebs, und Dr. Peter Pluschke, ehemaliger Umweltreferent, mit am Podium.

Unter dem Eindruck des vollgeladenen Lastwagens, der Müll ins Meer kippt, kam der naheliegende Gedanke aus dem Publikum, dass es dann ja sinnvoll wäre, den Plastikabfall in der Restmülltonne zu entsorgen, dann würde er wenigstens „nur” verbrannt. Hans-Peter Kauppert bat dringend, das nicht zu tun. Der Inhalt der gelben Tonne wird garantiert zu ca. 60% recycelt, der Rest ist gewöhnlich falsch sortiert und landet in der Verbrennungsanlage. Immerhin, die Nürnberger schicken ihren Abfall nicht ins Ausland und kümmern sich selbst um eine korrekte Entsorgung.

Was nun?

Und wie sieht es jetzt mit Alternativen aus? Karin Falkenberg weiß die Antwort: Hanf! 1941 gab es sogar schon einmal ein Auto aus Hanf. Allerdings ist die Frage des Anbaus problembeladen, denn während die männlichen Pflanzen zur Kunststofferzeugung bestens geeignet sind, sind die weiblichen Pflanzen diejenigen, die als Droge verwendet werden …

Peter Pluschke warnt davor, auf Erbsen, Mais oder Ähnliches als Kunststofflieferanten umzusteigen, denn Lebensmittel sollten auch als solche genutzt werden, sonst ginge viel landwirtschaftliche Fläche verloren.

Also sind doch erst mal kaum Alternativen in Sicht und ein Appell aus dem Publikum, Plastik weniger und bewusster zu verwenden, entspricht unserer Sichtweise. Aus diesem Grund planen wir eine 

konzertierte Aktion

Der Arbeitskreis Forum International plant eine konzertierte, kreative, publikums- und medienwirksame Aktion zum Beispiel mit Bannern, Unterschriftenlisten, Musik, Skulpturen etc. vor möglichst vielen Discountern/Supermärkten in Nürnberg an einem Samstagvormittag. Und dazu brauchen wir viele Aktivisten!

Falls ihr ebenfalls daran interessiert seid, meldet euch bei Ingrid Treutter, Tel. 45 76 06, i.treutter@bund-naturschutz-nbg.de  
Wir freuen uns auf euch!