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Presseerklärung gegen Entgrünung in Wöhrd

Nach politischen Zielen und Masterplan will die Stadt Nürnberg grüner werden. Aber geht es nach gerade vorgelegten Bauplänen soll in Wöhrd genau das Gegenteil passieren, eine Entgrünung. Auf einem Grundstück an der Kreuzung Nunnenbeckstraße/Rudolphstraße soll eine große Grünfläche mit fünf unter die Baumschutzverordnung der Stadt fallenden Bäumen einem Bauprojekt zum Opfer fallen.

20.09.2024

Unter den Bäumen ist ein sehr alter, wunderschöner riesiger Ahornbaum, der als Stadtbiotop ausgewiesen ist. Die vorgesehene Tiefgarage bedeutet eine weitere Versiegelung des Bodens in der Stadt, auch das im Widerspruch zum Ziel Nürnbergs, eine „Schwammstadt“ zu werden. 

Das geplante Projekt zerstört zudem an der Kreuzung Nunnenbeckstraße/Rudolphstraße und in der nahen Umgebung eine städtebauliche Struktur, die bis heute „Gärten bei Wöhrd“ heißt. Diese Häuserstruktur ist ein Teil des im 19. Jahrhundert entstandenen Viertels mit pavillonartigen Wohnhäusern inmitten großer Gärten, die an dieser Stelle das alte Wöhrd prägten und prägen.

Eine Stellungnahme des renommierten Wöhrder Architekten Professor Michael Stößlein führt hierzu aus: „Besonders der Bereich um die Kreuzung Nunnenbeckstraße und Rudolphstraße wird heute immer noch durch diese Typologie des Wechsels von freistehenden Gebäuden und dazwischen liegenden Bauwichen geprägt, die keine geschlossene Blockrandbebauung ausbilden. Das geplante Projekt zerstört dies in der Rudolphstraße durch den Anbau an die dort befindliche Brandwand …“

Das an der Kreuzung stehende große Wohnhaus Nunnenbeckstraße 28 gehört zu dieser Struktur, soll aber abgerissen werden und durch einen  stilfremden massiven Großbau ersetzt werden. Die Heimatpflegerin der Stadt Nürnberg Dr. Claudia Maué hat hierzu eine Stellungnahme verfasst und schreibt: „Auch wenn es sich um kein Einzeldenkmal handelt, sollte das Gebäude dennoch erhalten werden. Zum einen vertritt es als freistehendes, villenähnliches Haus mit einem relativ großzügigen Gartenbereich, der an die früheren Gärten erinnert (Name des Stadtteils „Gärten bei Wöhrd“). Zum anderen akzentuiert es mit seinem Pendant, dem gegenüberliegenden, ebenfalls in der Gründerzeit entstandenen Haus Nunnenbeckstraße 30, den Rahmen für die Kreuzung Nunnenbeckstraße/Rudolphstraße und bildet somit einen wichtigen Akzent im Straßenbild. Das gut proportionierte Gebäude sollte mitsamt seinem Garten als Bestandteil der ursprünglichen Bebauung um die Jahrhundertwende erhalten bleiben.“

Angesichts des Klimawandels und der schon jetzt erfahrbaren Überhitzung in der dicht besiedelten Kernstadt in den Sommermonaten ist ein weiterer Verlust von Grün und insbesondere von großen, Schatten spendenden und die Umgebung kühlenden Bäumen nicht hinzunehmen. 

Das Bauprojekt wurde im Baukunstbeirat auf Antrag der Bauherrin in nichtöffentlicher Sitzung behandelt. Mit Bedauern stellen wir fest, dass die Bauherrin auf das Schreiben des Vorstadtvereins Wöhrd, mit der Bitte um öffentliche Behandlung, nicht reagiert hat. 

Gegen das so geplante Vorhaben hat sich inzwischen ein breites Bündnis gegen Entgrünung und für den Erhalt und die Renovierung des Hauses Nunnenbeckstraße/Rudolphstraße gebildet, in welchem der Vorstadtverein Wöhrd und der BUND Naturschutz mit Anwohnern des Viertels zusammenarbeiten.

BUND Naturschutz Nürnberg (Klaus-Peter Murwaski)

Heimatpflegerin der Stadt Nürnberg (Frau Dr. Claudia Maué)

Arbeitskreis „Bäume in der Stadt“ des BUND Naturschutz Nürnberg (Mathias Schmidt)

Anwohnerschaft (Dr. Friedrich Heckmann)

Vorstadtverein Wöhrd (Brigitte Wellhöfer)

Presseerklärung zum Download