Das verflixte siebte Jahr
Im siebten Mauer-Jahr sind wieder drei Klassen aus den Grundschulen Knauerstraße, St. Johannis und Paniersplatz mit dabei.
Hochmotiviert stürzten sich die Kinder auf die Beete und gruben sie um wie eine ganze Herde Maulwürfe. Eine weitere Gruppe rückte dem wuchernden Gras neben und um die Beete zu Leibe: Unsere „Schafe“ grasten alles ab. Die größte und im Laufe der Zeit immer wichtiger werdende Gruppe sind aber die „Kamele“: Sie schleppen Wasser und gießen, was das Zeug hält. So langsam lernen wir dabei, was mit der Hitze und Trockenheit zurechtkommt und was nicht – Kartoffeln jedenfalls sind nicht begeistert und bleiben klein. Mais findet die Sonne gut, Tomaten ebenfalls und Bohnen kommen mit wenig Wasser klar, aber nicht in der prallen Sonne …
Die Kräuterschnecke steht sehr lange am Tag in der Sonne; hier findet auch eine Um- und Aussortierung statt: Das weiß überlaufene Currykraut gedeiht prächtig, der Salbei ist alt und knorrig und steht fest. Die Zitronenmelisse breitet sich zwar überall aus, aber die Blätter sind klein und sie wirkt nicht gesund, der Petersilie ist es zu viel Sonne (oder zu wenig Wasser!).
Und unser Beerenbeet hätte einfach gerne mehr Wasser. Da haben wir schon viel Wildwuchs rausgeschnitten aber die Kräutlein ziehen wohl immer noch zu viel Wasser von unseren Johannisbeersträuchern ab. Die Himbeere ist vermutlich sogar ganz vertrocknet.
Tja, so machen wir unsere Erfahrungen mit dem Klimawandel und der Hitze in der Stadt ganz praktisch und (be-)greifbar.
Fotos: Barbara Philipp