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Pressemitteilung 23/2003

Grün im Sommerschlussverkauf?

Bund Naturschutz kritisiert massiv die neuauf-gelegten Pläne zum Verkauf von Grünflächen

Endlich hat die Umweltverwaltung genaue Daten zu den Grünflächen der so genannten „Giftliste“ vorgelegt. Vier der ursprünglichen neun städtischen Grünflächen sollen nach wie vor in lukratives Bauland umgewandelt werden. Am 17.07. sollen die Mitglieder des Stadtplanungsausschusses darüber entscheiden. Der Bund Naturschutz wendet sich vehement gegen diese Entwicklung. Nicht Asphalt und Beton sind in der Stadt Mangelware, sondern lebendiges Grün für Mensch und Natur.

In der Vorlage vom 17.07. wird die Bedeutung der Flächen heruntergespielt, um eine zukünftige Bebauung als geringes Übel erscheinen zu lassen. Die mäßige Nutzung durch Bürger oder das Vorhandensein von Gärten oder anderen Parks in der Nähe kann aber nicht Maßgabe für die Zerstörung von Grünanlagen sein.

Denn alle Flächen haben z.B. ein schützenwerten Grünbestand. Insgesamt wachsen neben Hecken und Grünstreifen 89 größere Bäume auf den Flächen. Fast 90 % dieser Bäume werden vom Umweltamt als erhaltenswert (37) oder sogar sehr erhaltenswert (42) eingestuft.

Da drei der Flächen am Mittleren Ring liegen, können die Bäume dort ihre Filterfunktion besonders gut wahrnehmen. Eine Eigenschaft, die angesichts drastisch verschärfter EU-Richtwerte für Luftschadstoffe nicht hoch genug einzuschätzen ist.

Daher muss auch für die Bäume, die unter der städtischen Baumschutzverordnung stehen, nach Meinung des BN Ersatz geschaffen werden.

Ganz davon abgesehen verliert die Stadt bei Umsetzung der Vorschläge etwa 11.400 m2 Grünflächen. Grün das bei den städtischen Bodenpreisen kaum an anderer Stelle neu geschaffen werden kann. Auch die öffentlichen Freiflächen auf Bahnarealen sind planerisch noch in weiter Ferne.

Nach dem drastischen Eingriff am Silberbuck und dem geplanten Eingriff in den Marienbergpark zur Erschließung der Autohäuser ist es endlich an der Zeit mehr für Nürnbergs Grünflächen zu tun. Die Neupflanzungen im Zuge des EU-Ziel 2-Projekts können kaum die Verluste ausgleichen.