Pressemitteilung 31/2003
Nein zu „Burning Tire“!
Bund Naturschutz lehnt weitere Autorennen vor der Zeppelintribüne ab.
Auf dem Reichsparteitagsgelände droht eine weitere Motorveranstaltung. Rennen von umgebauten Autos (Dragstern) und die Präsentation von hochgerüsteten Rennwagen und Motorrädern sind als Event geplant. Der Bund Naturschutz lehnt diese Veranstaltung aus zwei Hauptgründen schärfstens ab.
- Zum einen ist gerade der Bereich rund um den Dutzendteich von Veranstaltungen bereits heute übernutzt.
- Zum anderen sind Rennen und Motorschauen ausgerechnet vor der Steintribüne äußerst unsensibel.
Zum ersten Punkt: Das Volksparkgelände um den Dutzendteich wird durch Veranstaltungen wie Norisring-Rennen, Rock im Park, Volksfeste, Sportveranstaltungen Vergnügungsangebote in der Arena und viele weitere „Events“ bereits sehr stark belastet. Mensch und Natur kommen nicht zur Ruhe. Es geht nicht an, dass dieses Recht auf Ruhe, welches selbst in EU-Richtlinien verankert ist, doch in Städten wie Nürnberg seiner Einlösung harrt, ständig missachtet wird. In der aktuellen Diskussion um das Gesamtkonzept des Reichsparteitagsgeländes wird gerade die Naherholungsfunktion betont. Jährlich stattfindende Rasereien passen hier nicht hin.
Zum zweiten Punkt: Seit geraumer Zeit fanden in genau jenem Gelände unerlaubte Beschleunigungsrennen statt, die bereits in einem tragischen Todesfall eines Jugendlichen mündeten. Daher wurde die Strecke endlich für die Raser gesperrt. Eine – wenn auch zeitlich befristete – Öffnung für einen Massenevent zur Verherrlichung des Rasens gibt der Jugend ein katastrophales Vorbild. Es wäre geradezu ein Verbrechen, im Angesicht der brennenden Kerzen, die zum Gedenken an den toten Jugendlichen leuchten, „brennende Reifen“ zu entfachen, nur weil der schnöde Mammon winkt.
Eine Stadt, die den Agenda 21-Prozess aktiv fördern will, darf nicht kontraproduktive Veranstaltungen zulassen.