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Pressemitteilung 10/2004

Ziegellach endlich europäisches Schutzgebiet!

Nach massivem Druck der EU muss Bayern weitere FFH- und Vogelschutzgebiete ausweisen -  darunter auch endlich die Ziegellach und den Waldstreifen zwischen A3 und Flughafen. Rücken Nord- und Ostanbindung des Flughafens damit in weite Ferne?

Die Weigerung vieler Bundesländer europäische Naturschutzgebiete nach der Vogelschutz – und der sogenannten Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) auszuweisen hatte Deutschland in den letzten Jahren vom ökologischen Musterknaben zu Schlusslicht in Sachen Naturschutz degradiert. Insbesondere Bayern unterschlug viele schutzwürdige Flächen, wenn dort Straßen oder Baugebiete geplant wurden.

Paradebeispiel waren in Nürnberg die Waldflächen rund um den Flughafen. Deren enormen ökologischen Wert hatte der BN seit Jahren hervorgehoben und immer wieder ein „Naturschutzgebiet Ziegellach“ gefordert. Nachdem Deutschland 2001 wegen unzureichender Meldung von Schutzgebieten vom Europäischen Gerichtshof verurteilt wurde und die Europäische Kommission ein Zwangsgeldverfahren eingeleitet hatte, kommt jetzt wieder Bewegung in die Diskussion. Mittlerweile liegt eine Ergänzungsliste des Landesamtes für Umweltschutz (LfU) vor. Darin wird

a)       die gesamte Ziegellach südlich des Flugfelds,

b)       der Wald zwischen Buchenbühl, Ziegelstein, Bierweg, B2 und A3 sowie

c)       fast der komplette Wald zwischen A3 und Golfplatz nördlich des Flugfelds als Vogelschutzgebiet vorgeschlagen.

Alle Varianten der Nordanbindung sowie die Ostspange lägen damit im Schutzgebiet. Der Bund Naturschutz hofft, dass den monströsen Straßenplanungen im Reichswald ein wirksamer Riegel vorgeschoben wird, nachdem die großen Fraktionen im Nürnberger Rathaus noch 2003 den Bannwald-Kahlschlag für den „Becksteintunnel“ propagiert hatten.

Voraussichtlich Ende April oder Anfang Mai wird erneut eine Verfahrensbeteiligung durchgeführt. Der Bund Naturschutz fordert daher alle Bürger auf, sich im Rahmen der öffentlichen Beteiligung für die neuen Schutzgebiete auszusprechen und die Grüne Lunge Nürnbergs damit langfristig für unsere Nachkommen zu sichern.