Pressemitteilung 2/2006
Die Waldmaut muss weg!
BN fordert: Staatswald muss Bürgerwald bleiben!
In vielen Regionen Bayerns mehren sich die Proteste der Bevölkerung und Kommunen gegen eine Waldmaut bzw. Nutzungsgebühren durch den Staatsforst. Obwohl es die Staatsregierung während des Volksbegehrens "Aus Liebe zum Wald" abgestritten hatte, kassieren die Bayerischen Staatsforste nun nach der Forstreform Besuchergruppen, Verbände und Gemeinden ab. Der Bund Naturschutz (BN) bedauert, dass Forstminister Josef Miller offensichtlich nicht Willens oder fähig ist mit dem Vorstand der Bayerischen Staatsforsten zu einer vernünftigen Lösung zu kommen. "Wir fordern deshalb den CSU-Fraktionsvorsitzenden Joachim Herrmann auf, ein Zeichen für Bürgernähe und für gebührenfreie Umweltbildung und Erholung im Wald zu setzen und das Abkassieren zu stoppen," so Hubert Weiger, 1. Vorsitzender des BN.
Im Rahmen des Volksbegehrens wurden Befürchtungen des Wald Bündnisses Bayern zur Waldmaut von der Staatsregierung als Panikmache zurückgewiesen: "Eintrittsgelder für den Wald werde es nicht geben". Fakt ist jetzt aber, dass Vereine, Verbände, Kommunen oder Besuchergruppen sowie auch Privatwaldbesitzer nach der Forstreform verstärkt abkassiert werden, wenn sie den Staatswald durchqueren bzw. nutzen. Dahinter steckt offensichtlich das Ziel zusätzliche Einnahmen aus den sog. Nebennutzungen auf Kosten der Steuerzahler zu erzielen. Der BN fordert, dass der Staatswald als Bürgerwald auch Besucher-, Wander- oder Sportgruppen zu Erholung, Umweltbildung oder Freizeitsport gebührenfrei zur Verfügung stehen muss, so wie es die Staatsregierung versprochen hat. Wenn die CSU-Staatsregierung glaubwürdig bleiben will, muss die Waldmaut gestoppt werden und eine unnütze Bürokratie vermieden werden.
Der "Gebührenkatalog" existiert zwar schon länger, aber die früheren Forstämter haben diesen vor der Forstreform sehr zurückhaltend angewandt. Zu Recht, wie der BN findet, weil die eingenommenen Gebühren hier in keinem Verhältnis zum Aufwand stehen. Für die Ehrenamtlichen in vielen gemeinnützigen Verbänden, die derartige Wanderungen, Waldläufe oder Waldführungen im Staatswald organisieren, bedeutet die Waldmaut einen Schlag ins Gesicht und eine Abstrafung ihrer ehrenamtlichen Arbeit durch die Staatsregierung.