Pressemitteilung 11/2007
Graben für die Fledermäuse
Jugendgruppe des Bundes Naturschutz legt verfallenen Fledermauskeller in Mühlhof frei
An einem Montag im August, trafen sich die Jugendlichen der Jugendgruppe "Nature Rangers" des Bund Naturschutz Nürnberg am Krottenbach. Sie hatten sich für diesen Tag viel vorgenommen: Ihr Ziel war es, heimischen Fledermäusen zu einem geeignetem Winterquartier zu verhelfen. Noch vor einigen Jahren fand sich dort in einem Keller am Talhang zur Rednitz das Braune Langohr (Plecotus auritus), eine relativ seltene Fledermausart. Der Keller wurde 1933 als Luftschutzkeller erbaut, diente dann zum Lagern von Kartoffeln und wird nun von der Stadt Nürnberg als Fledermauskeller zur Verfügung gestellt.
Wie der Name schon vermuten lässt, erkennt man das braune Langohr daran, das es überdimensional große Ohren hat, die es sogar einklappen kann. Doch mittlerweile ist die Tür mit dem Einflugloch verfallen. Aufgrund der Erosion wurde der Eingangsbereich zum großen Teil mit Erde verschüttet. Daher finden hier keine Fledermäuse mehr Unterschlupf, denn in strengen Wintern würde der Keller zu stark auskühlen. Der Türstock ragte nur noch etwa 20 cm aus der Erde. Der Rest war unter nachrutschenden Erdmassen begraben. Um einen neue Türe einpassen zu können, muss allerdings erst der Türstock freigelegt werden.
Um 10 Uhr begann die Aktion: Schaufeln und Schubkarren wurden ausgepackt und es wurde kräftig gegraben. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass der Boden wegen des hohen Lehmgehalts ziemlich schwer war. Davon und auch von der zunehmenden Hitze ließen sich die Jugendlichen aber nicht beirren.
Nach sieben Stunden harter Arbeit und etlichen Kubikmetern Erde hatte es die Gruppe geschafft: Der Türstock war freigelegt und die Jugendlichen konnten den Keller erkunden. Jetzt wird von der Stadt eine neue Türe eingepasst, sowie Fledermauskästen aufgehängt. Vielleicht können schon in diesem Jahr Fledermäuse, wie das braune Langohr, überwintern.
Nach dieser Aktion werden die putzigen, nur 5 bis 10 Gramm schweren Tiere hoffentlich wieder eine Möglichkeit haben, den Winter gut zu überstehen.