Pressemitteilung 12/2007
Boom bei Biotopen
Bund Naturschutz stellt seine neue Biotopbroschüre vor – aktive Helfer und Förderer dringend gesucht
Eine eindrucksvolle Bilanz kann der Nürnberger Bund Naturschutz in seiner praktischen Naturschutzarbeit aufweisen. 18 wertvolle Biotope mit einer Gesamtfläche von über 250.000 Quadratmetern werden vom BN zur Zeit im Stadtgebiet betreut. Gerade in den letzten Jahren hat sich die Zahl der Flächen deutlich erhöht. Seit 1997 kamen acht neue Grundstücke hinzu.
Daher hat der Naturschutzverband nun ein aktuelles Faltblatt erstellt, das alle Lebensräume kurz vorstellt. Gefördert wurde die Broschüre dankenswerterweise von der Sparkasse Nürnberg und der Kost-Pocher´schen Stiftung.
Die meisten Areale wurden dem BN dabei von der Stadt kostenlos überlassen. Neben einer vom Freistaat und einer privat angepachteten Fläche ist der Nürnberger Bund Naturschutz seit einigen Jahren auch selbst Eigentümer. Dank großzügiger Spenden und Förderung des Naturschutzprojekts „SandAchse“ konnte der BN bei Kornburg drei Biotope mit über 18.000 Quadratmetern Fläche kaufen. Ein weiteres Biotop wurde dem Naturschutzverband von einer Naturfreundin geschenkt.
Verwirrende Vielfalt
Auf den Flächen findet sich eine unglaubliche Bandbreite an Lebensräumen: Streuobstwiesen, Feuchtwiesen, Heideflächen, Hecken, Tümpel, Bäche, Urwald und eine Sanddüne. Unzählige gefährdete Tier- und Pflanzenarten haben hier z.T. ihr letzte Rückzugsmöglichkeit im Stadtgebiet, wie z.B. Knoblauchkröte, Rebhuhn, Schwarzspecht, Geflecktes Knabenkraut und Sand-Grasnelke. Selbst für den Naturschutzverband lässt sich die Artenvielfalt nur schwer schätzen.
Aktive Naturschützer gesucht
Damit sie jedoch erhalten bleibt, ist bisweilen intensive Pflege notwendig. Oft mehrfach im Jahr müssen z.B. Feuchtwiesen schonend mit Sense gemäht werden. Auch Hecken und Obstbäume brauchen regelmäßigen Pflegeschnitt. Hier treten die freiwilligen Helfer des BN in Aktion. Für viele ist gerade die Arbeit in der freien Natur eine willkommene Abwechslung zum Büroalltag. Wer Interesse hat, hier aktiv zu werden, kann sich übringens gerne beim Bund Natuschutz Nürnberg melden.
Teure Pflege
Manche Pflegearbeiten müssen jedoch von Profis gemacht werden. So werden für größere Mähaktionen über den Landschaftspflege-verband Landwirte engagiert. Diese Maßnahmen sind auch das große Sorgenkind des Naturschutzverbandes. Mahd und Entsorgung Schnittgut kosten jährlich viele Tausend Euro. Durch die drastische Kürzung staatlicher Zuschüsse ist die Erhlatung manches Biotops gefährdet. „Uns fehlen jährlich etwa 3000,- bis 5000,- Euro, um die Pflege im bewährten Rahmen leisten zu können,“ so BN-Vorsitzender Günther Raß. „Wir hoffen auch anhand der Broschüre Förderer und Spender für diese wichtige Arbeit zu finden.“
Beispiel-Biotop am Goldbach
Exemplarisch steht für alle Flächen das Biotop am Goldbach in der Nähe des Valznerweihers. Hier pflegt der Bund Naturschutz einen besonders vielfältigen Lebensraum. Neben einem urwüchsigen Urwald wird jährlich die blumenbunte Feuchtwiese gemäht. Sumpf-Storchschnabel und Nachtviole danken die Arbeit mit ihren tiefvioletten und blasslila Blüten. Ein Hornissenvolk findet regelmäßig in einem mächtigen Nistkasten in einer Baumkrone Unterschlupf. Auch der benachbarte Hutgraben wurde von Aktiven der BN-Ortsgruppe Zabo schon renaturiert. Daneben gilt es manch unliebsame Gartenpflanze wieder in ihre Schranken zu verweisen. Indisches Springkraut, Japanischer Staudenknöterich oder Herkulesstaude würden sonst das sensible Ökosystem überwuchern.
Das Faltblatt ist kostenlos erhältlich beim Bund Naturschutz Nürnberg, Endterstraße 14, 90459 Nürnberg, Tel.: 0911 / 45 76 06, E-Mail: info@bund-naturschutz-nbg.de