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Pressemitteilung 13/2007

Ende für Sandabbau im Rednitztal

Bergamt beendet nach Pleite des Betreibers Planungsfeststellungsverfahren. Bund Naturschutz Nürnberg fordert Ausweisung zum Naturschutzgebiet

In der sensiblen Rednitzaue südlich der A6 bei Katzwang drohte bis vor kurzem ein weiterer großflächiger Sandabbau. Die Firma Pollak aus dem Landkreis Roth hatte über sieben Hektar Talwiesen für den baldigen Abbau beantragt. Damit war die kulturhistorisch bedeutsame Auelandschaft mit ihren Wässerwiesen im Bestand bedroht. nach der Pleite des Unternehmens hat das zuständige Bergamt für Nordbayern die Planungen endgültig eingestellt.

Während das staatliche Wasserwirtschaftsamt auf Initiative von MdL Scholz seit Jahren an einem Gewässerentwicklungsplan arbeitet, um die Landschaft für Natur und Naherholung aufzuwerten, sollte mit dieser industriellen Mondlandschaft im Landschaftsschutzgebiet vollendete Tatsachen geschaffen werden. Gerade nach Ende der B2a schien für das Rednitztal und seine Anwohner eine Ruhephase eingetreten.

Bereits 2001 hatte aber die Firma ebenfalls im unmittelbar benachbarten Landschaftsschutzgebiet eine Abbaufläche durchgesetzt und den vorhandenen Wald gerodet. Der Bund Naturschutz wurde damals selbst auf schriftliche Bitte weder informiert noch gehört, denn erst ab der Fläche von zehn Hektar ist ein Raumordnungsverfahren vorgeschrieben. Offensichtlich sollte hier mit billiger Salamitaktik bestehendes Umweltrecht ausmanövriert werden.

Weil der Abbau zudem weit außerhalb der im Regionalplan festgelegten Vorranggebiete für Sandabbau liegt, war mit entsprechend niedrigen Grundstückspreisen zu rechnen. Dies und die kurzen Transportwege in die Stadt schienen den Abbau besonders lukrativ zu machen.

Nürnbergs zweites großes Flusstal hatte jedoch bisher genug unter Straßen und unsensiblen Baugebieten zu leiden. Der Bund Naturschutz lehnt deshalb jede weitere Veränderung ab, die diese wichtige grüne Achse über Jahre blockiert.

„Das Ende des Planfeststellungsverfahrens ist aber nur eine Beerdigung 2. Klasse,“ so Wolfgang Dötsch, Biologe beim Bund Naturschutz.  „Das zuständige Bergamt wollte den Abbau offensichtlich gegen einhelligen Willen von Politik und Bürgern durchsetzen. Die Insolvenz ist dem zuvorgekommen. Beispiele aus dem Reichswald zeigen, dass sich Sandabbau zum großen Waldvernichter der Zukunft entwickelt.“

Das heißt aber, dass ein großflächiger Sandabbau weiter wie ein Damoklesschwert über dem Rednitztal schwebt. Um dies zu verhindern, ist aus Sicht des Bundes Naturschutz dringend ein besserer Schutz der wertvollen Sand- und Auelebensräume geboten. Diese sind jetzt schon wertvolles Rückzugsgebiet für Uferschwalbe und Eisvogel sowie zahlreiche andere gefährdete Tierarten. Eine Ausweisung zum Naturschutzgebiet oder zumindest zum geschützten Landschaftsbestandteil wäre daher dringend notwendig.