Pressemitteilung 15/2008
Neue Heimat in der Ziegellach!
Bund Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) starten groß angelegte Nistkasten-Aktion in der Ziegellach und an den Tucherweihern. Regelmäßige Kontrolle soll auch Daten für ein mögliches Naturschutzgebiet liefern.
Alte Eichen mit zahllosen Höhlen für Fledermäuse und Vögel gehören zum Wahrzeichen des Reichswaldes rund um Ziegelstein. Sieben Fledermausarten sind hier nachgewiesen sowie seltene Spechte, wie Mittelspecht, Kleinspecht und Grauspecht. Doch viele der Baumriesen sind in den letzten Jahren verloren gegangen. Zum Teil wurden sie aus Sicherheitsgründen gefällt, z. T. sind sie auch einfach im Sturm umgekippt und abgebrochen.
Da ein Ausgleich für die markanten Bäume nicht möglich ist, haben die beiden großen Nürnberger Naturschutzverbände Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz nun professionelle Nistkästen in wertvollen Biotopen angebracht. Immerhin brauchen Eichen etwa 100 bis 200 Jahre, um passende Höhlen und Spalten auszubilden. An insgesamt acht Standorten wurden in der Ziegellach und den benachbarten Tucherweihern 26 Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse aufgehängt. Die Unkosten von bis zu 28,- € pro Kasten teilen sich BN und LBV, zehn Nistkästen wurden auch gespendet.
Forstbetrieb Nürnberg und Tucher`sche Stiftung unterstützen die Anbringung auf ihrem Gelände. Besonders freuten sich die Naturschutzverbände über das Entgegenkommen der Tucher´schen Stiftung, die auch Träger der bayerischen Fledermausmedaille ist, denn das abgesperrte Gelände der Tucherweiher ist sonst unzugänglicher Urwald.
Die Naturschutzverbände erhoffen sich von der Aktion auch wichtige Daten zu den durch Gewerbeflächen und Nordspange bedrohten Gebieten im Nürnberger Norden. Ein Nürnberger Biologe wird als versierter Kenner der heimischen Vögel und Fledermäuse die Kästen zweimal jährlich kontrollieren und genau über eventuelle Bewohner Buch führen. Dazu sind auch die Nistkästen exakt nummeriert und kartiert.
Natürlich wollen BN und LBV auch einem möglichen „Naturschutzgebiet Ziegellach“ einen neuen Schub geben, das nun schon seit 1991 in der Diskussion ist. Dieses soll neben dem Waldsaum der eigentlichen Ziegellach auch wertvolle Feuchtgebiete im Umkreis enthalten.