Pressemitteilung 16/2009
Nordanbindung des Flughafens weitaus bedrohlicher als bislang zugegeben
Die Gutachter des staatlichen Straßenbauamtes benötigen nun nochmals einige Monate mehr, um die angeblich bereits so gut untersuchten geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse in Ziegelstein und Buchenbühl neu zu erfassen und zu bewerten.
Nach den im letzten Jahr bekannt gewordenen Plänen ist eine weit reichende Grundwasserabsenkung über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr zu erwarten. Das Wasser muss dabei um bis zu 35 m abgesenkt und abgeleitet werden. Die Bäume im Nürnberger Reichswald, die Start- und Landebahn des Nürnberger Flughafens und die Gewerbe- und Privatgebäude in der Umgebung sollen dabei keinerlei Schäden erfahren.
Wahrscheinlich müssen sich die Anwohner im Umfeld des Flughafens darauf einstellen, dass trotzdem wieder Schäden an ihren Gebäuden und Einrichtungen auftreten, wie dies auch schon beim Bau der U-Bahn zum Flughafen der Fall war. Damals war allerdings die Grundwasserabsenkung wesentlich moderater. Nun werden die Geschädigten selbst die Beweispflicht haben nachzuweisen, dass die Straßenbaumaßnahme für ihre Schäden verantwortlich ist.
Die Schäden an der Natur werden beachtlich sein. Und dabei ist zu berücksichtigen, dass sowohl durch die Grundwasserabsenkung als auch durch die Ableitung des Grundwassers Schäden entstehen werden. Der alte Baumbestand im Reichswald reagiert nämlich sehr empfindlich auf Änderungen des Grundwasserstandes und mit ihm die Fauna, die vom Zustand der Bäume direkt abhängt.
Die Zerschneidung des Reichswaldes wird für die Buchenbühler Bürger zusammen mit dem zusätzlichen Lärm die schlimmsten Auswirkungen bringen. Für sie und für alle Nürnberger geht ein wichtiges Naherholungsgebiet verloren und der Wald wird durch den zusätzlichen Lärm, die Abgase und das Streusalz im Winter weiter entwertet.
Der Bund Naturschutz appelliert daher nochmals eindringlich an die Parteien im Nürnberger Stadtrat, allen voran an die SPD, das Projekt der Flughafenanbindung an die Bundesautobahn A 3 zu stoppen und den Bannwald zu erhalten.