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Pressemitteilung 33/2009

Frankenschnellweg und kein Ende

Kostenmonster in Zeiten der Krise

260 Mio. € sinnvoller einsetzen. Abgasfrage weiter ungeklärt.

 Der Vorsitzende der Kreisgruppe Nürnberg-Stadt, Günther Raß warnt vor den finanziellen Belastungen der BürgerInnen in Zeiten der globalen Wirtschaftskrise: „Mit den Kosten von 260 Mio. €, die vermutlich noch nicht einmal reichen, könnte man Nürnberg im Klimaschutz deutlich voranbringen.

Man kann sich nur wundern. Die Unternehmensberater von Rödl & Partner machen Vorschläge zur Entlastung des Haushalts, dass es nur so quietscht. Die anfänglich diskutierten Einsparungen in Höhe von 14,6 Millionen, hat man nach der ersten Protestwelle auf 10,9 Millionen reduziert. Das Entgelt für Eintrittskarten der Museen ist angeblich zu niedrig, die Anzahl an Sekretärinnen und Hausmeistern zu hoch und Grünanlagen sollen jetzt noch günstiger gebaut werden. Es ist absurd, dass auf der einen Seite der letzte Cent zusammengekratzt wird und andererseits ein zweifelhaftes Projekt durchgepeitscht wird, welches den Finanzhaushalt auf Jahre hin belasten wird. Darüber hinaus bleiben die alten Bedenken bestehen. Uns wird der Ausbau immer als Entlastung von Lärm verkauft, Tatsache ist aber, dass durch den Ausbau immer mehr LKW-Verkehr auf der dann 14 km kürzeren Autobahnstrecke durch Nürnberg rauschen wird. Die freie Fahrt für Pendler und Transit-LKW darf nicht auf Kosten der BürgerInnen der Stadt erkauft werden.“

Die Kosten galoppieren davon

Hier wird eine Planung vorangetrieben, die sowohl finanziell als auch verkehrsplanerisch auf tönernen Füßen steht. Zu Beginn der politischen Debatte um den Ausbau 1998 wurden noch 140 Mio. € veranschlagt.

Weil der Frankenschnellweg aber nicht nur in einen Tunnel gelegt werden soll, sondern riesige Viadukte und Abfahrtsrampen in die Altstadt und die Stadtteile vorgesehen werden, müsste das nachgeordnete Straßennetz (z.B. am Plärrer, Neue Kohlenhofstraße) angepasst werden. Der von der Stadt beauftragte Verkehrsgutachter Noßwitz veranschlagte 2003 dafür bereits Kosten von 50 Mio. €. Damit liegen die Erstellungskosten möglicherweise weit über den 260 Mio. €. Ob es tatsächlich 80% Zuschuss des Freistaates geben wird, ist völlig offen.

Transitautobahn droht

Der Ausbau des Frankenschnellweges entspricht de facto einer tiefer gelegten und damit kreuzungsfreien Verlängerung der Autobahn A 73 (Frankenschnellweg) zur Süd-Westtangente und dem Nürnberger Kreuz. Derzeit nutzen viele Kraftfahrer, die in Nord-Südrichtung an Nürnberg vorbeikommen die im Osten um die Stadt führende Autobahn A3. Der durch die Stadt führende Frankenschnellweg hat in der Innenstadt mehrere ampelgesteuerte Kreuzungen, an denen sich der Verkehr in Stoßzeiten staut.

Die Verbände befürchten, dass durch einen kreuzungsfreien Ausbau viele LKW-Fahrer die 14 km kürzere und als Kreisstraße nicht mautpflichtige Strecke durch die Stadt nutzen werden. Der BN rechnet durch den Ausbau mit einer Zunahme des Verkehrs um 20 – 50% und widerspricht damit den Verkehrsprognosen der Planer.

Eine Stadtautobahn quer durch Nürnberg bedeutet eine Zunahme an Lärm- und Abgasemissionen, von denen vor allem die Anwohner der benachbarten Stadtteile betroffen sind. Die Reduzierung der Lärmbelastung durch einen Tunnel ist wohl möglich, würde aber durch höhere Belastungen außerhalb der Tunnelstrecke, z.B. in Fürth und in Nürnberg-Werderau erkauft.