Pressemitteilung 4/2009
Verkehrslawine in Ziegelstein - Neues Parkhaus bei Tucherweihern
Bund Naturschutz fordert Erhalt der öffentlichen Grünfläche an der Hugo-Junkers-Straße
Mahnend stehen die alten Baumriesen an den Tucherweihern. Doch gleich neben dem idyllischen Urwaldbiotop ist nun ein großes Parkhaus für etwa 250 Autos geplant.
Eigentlich sollte ja auf der Fläche ein Grünzug für die von Lärm und Abgasen geplagten Ziegelsteiner entstehen, so dass eine attraktive Verbindung zum nahen Landschaftsschutzgebiet entsteht. Daher ist das Areal auch im aktuellen Bebauungsplan Nr. 4581 als „Öffentliche Grünfläche – Spielwiese bzw. Parkanlage“ festgelegt. Doch die Blechlawine des wachsenden Gewerbeparks macht hier wieder eine umwelt- und menschfreundliche Stadtplanung zunichte.
Grün zu Grau – Nürnbergs Dilemma
Selbst wenn nur eine kleine Brachfläche bebaut werden soll, so ist die Umwandlung öffentlicher Grünflächen in lukrative Wohn- oder Gewerbegebiete symptomatisch für das Dilemma der Nürnberger Stadtpolitik. Denn neue Grünflächen entstehen aus Kostengründen praktisch nicht mehr. Die Grünbilanz der Stadt nimmt ab. Wieder haben es Nürnberger Bürger trotz anderer Wahlversprechen fünf Minuten weiter zur nächsten Grünfläche.
Der Bund Naturschutz lehnt daher den Bau des Parkhauses kategorisch als Zeichen nicht zukunftsfähiger Stadtplanung ab und fordert die rasche Einrichtung einer Grünfläche für Anwohner an dieser Stelle.
Auftakt zum „autogerechten“ Stadtteil
Zudem ruft der Naturschutzverband die Ziegelsteiner Bürger auf, sich gegen naturzerstörerische Stadtpolitik zu stellen. Mit der weiteren Umsetzung des großen Gewerbeparks an der Flughafenstraße wird schließlich noch mehr Verkehr nach Ziegelstein gezogen. Eine Nordspange kann die vielen tausend zusätzlichen Kfz täglich nicht kompensieren. Ziegelstein wird zum autogerechten Stadtteil degradiert.