Pressemitteilung 9/2009
Tauziehen um Archivpark
Während die Stadt Nürnberg auf eine rasche Fällung drängt, steht immer noch die naturschutzfachliche Genehmigung aus. Anwohner und Bund Naturschutz werben für eine verträgliche Umgestaltung
Große Aufregung im Archivpark – Mitarbeiter von Service Öffentlicher Raum (SÖR) versicherten Anwohnern und Bund Naturschutz, dass bereits am 11.03. der Baumbestand im Archivpark fallen soll. Angeblich lägen sowohl die ökologischen Untersuchungen als auch die Genehmigung der Regierung von Mittelfranken vor. Bürger im Umfeld des Parks riefen daraufhin zornig mit Flugblättern zur Demonstration auf.
Doch entsprechende Recherchen der Naturschützer ergaben ein anderes Bild. Eine Spezielle Artenschutzrechtliche Prüfung (SAP) wurde wohl ausschließlich nur für Fledermäuse erstellt aber nicht für andere relevante Tiergruppen wie z.B. Vögel. Dabei tummeln sich etliche Grünspechte, Buntspechte und Baumläufer im dichten Gehölz. Entsprechend untersagte die Regierung von Mittelfranken mit Schreiben vom 10.3. vorläufig die Fällung. Der Verkehrssicherungspflicht kann nach Ansicht der Regierung mit einer Absperrung des Wäldchens genüge getan werden.
Forderung nach Moratorium
Bund Naturschutz und Anwohner fordern nun ein Moratorium, bis die entsprechenden Untersuchungen zur Fauna vorliegen und öffentlich gemacht werden können. Dann müsse ein verträgliches Konzept zur Umgestaltung diskutiert werden, das den erheblichen ökologischen Wert des Baumbestandes berücksichtigt.
Eindringlich unterstreichen nun Bürger in der Nähe des Parks den Willen zum Schutz der Bäume. An der Archivstr. 13 hängt ein großes Transparent „Nürnbergs grünes Konzept – Zerstörung statt Erhalt“. Schon 400 Unterschriften wurden innerhalb von zwei Tagen für den Erhalt des Baumbestandes gesammelt.