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Pressemitteilung 17/2010

Der Hauptmarkt und das liebe Grüne

Pressemitteilung vom 11. Oktober 2010

Bund Naturschutz fordert Bäume für den Nürnberger Hauptmarkt. Die

Grundlage für den anstehenden Gestaltungswettbewerb sind vorbereitende Untersuchungen der Stadt Nürnberg für die nördliche Altstadt, die in einer sehr informativen Broschüre zusammengestellt sind.
Da heißt es z.B. unter dem Stichwort „Klimawandel in Nürnberg“:
„Nürnberg zählt schon heute zu den trockeneren Gebieten in Bayern. Nach bisher vorliegenden Prognosen zum Klimawandel wird sich diese Situation [...] noch weiter verschärfen. Bei der künftigen Stadtentwicklung ist dies entsprechend zu berücksichtigen“.
Und weiter: „ Das Untersuchungsgebiet zählt [...] zu einem Gebiet mit thermischer Belastung im Sommer. Es zeichnet sich durch eine geringen Anteil an Vegetation und einen hohen Versiegelungsgrad aus. Die Klimaerwärmung wirkt sich hier deshalb in doppelter Hinsicht aus.“
Bau- und Wirtschaftsreferat machen sogar Lösungsvorschläge. Unter der Überschrift „Handlungsempfehlungen“ wird aufgezeigt, wie man der vorausgesagten „lokalklimatischen Situation“ begegnen kann. Die Liste der Lösungsvorschläge reicht hier von Fassaden-, Dach- und Hofbegrünung über Bäume im öffentlichen Raum bis hin zu Schaffung von Grünzonen.

Es ist schon grotesk, dass trotz dieser eindeutigen Analyse Baureferent Baumann und Wirtschaftsreferent Fleck zu dem Schluss kommen, dass der Hauptmarkt auf keinen Fall mit Bäumen bepflanzt werden soll. Das wiederholt hervorgebrachte Argument der Hauptmarkt sei ein mittelalterlicher Platz und muss als solcher erhalten bleiben, ignoriert vollkommen die Bedürfnisse der Bürger und den Klimawandel.

Nürnberg hat ein gewaltiges Grünflächendefizit aufzuweisen. Die Ausstattung der Stadt mit Straßenbäumen ist erbärmlich: Nürnberg belegt Platz 12 unter 12 deutschen Städten.
Der Bund Naturschutz fordert deshalb Bäume und Grünflächen auf dem Haupt- und Obstmarkt.
Christkindlesmarkt und Bäume schließen sich nicht aus. Sie müssen in Einklang gebracht werden. Hier liegt einer der großen Herausforderungen der Planer.

Im südlichen und  westlichen Bereich, sowie an einigen exponierten Stellen (z.B. vor dem Supermarkt im Südosten und östlich der Frauenkirche) können stadtbildprägende Bäume gepflanzt werden.
Es geht darum, ein Zeichen zu setzen: Nürnberg hat genug Steinwüsten (Clarissenplatz, Sebaldusplatz, geplanter Nelson-Mandela-Platz etc.)

„Wir haben die Nürnberger nach ihrer Meinung gefragt. Sie wünschen sich an erster Stelle mehr schattenspendende Bäume auf Haupt- und Obstmarkt“, so Mathias Schmidt von der BN-Projektgruppe „Straßenbäume“.
Der Bund Naturschutz fordert die Verwaltungsspitzen auf, ihre Denkblockaden aufzugeben. Die Kreativität der Stadtplaner von vornherein mit der monoton wiederholten Vorgabe „der Hauptmarkt verträgt keine Bäume“ einzuschränken, ist ein Fehler. Stuttgart 21 ist ein gutes Beispiel dafür, was passiert wenn eine Verwaltung komplett an den Bedürfnissen der Bürger vorbeiplant.
Die Antworten auf den Klimawandel und eine lebendige Stadt liegen im hier und jetzt und nicht im Mittelalter.