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Pressemitteilung 8/2010

Cooler Keller für Fledermäuse

Pressemitteilung vom 17. Januar 2010

BN-Jugendgruppe „Nature Rangers“ weiht fertigen Fledermauskeller in Mühlhof ein – Dank an großzügige Spender!

Alles begann an einem schönen Ferientag im August 2007. Pünktlich um 10:00 Uhr traf sich die BN-Jugendgruppe „Nature Rangers“, um in Krottenbach bei Nürnberg einen alten Kartoffelkeller freizuschaufeln. An diesem Tag konnte allerdings noch keiner ahnen, was noch alles passieren wird und dass sich das Projekt noch über zweieinhalb Jahre erstrecken wird.

Noch vor einigen Jahren fand sich in diesem Keller das Braune Langohr (Plecotus auritus), eine relativ seltene Fledermausart. Wie der Name schon vermuten lässt, erkennt man das braune Langohr daran, dass es überdimensional große Ohren hat, die es sogar einklappen kann. Doch die Tür mit dem Einflugloch war total verfallen. Aufgrund der Erosion wurde der Eingangsbereich außerdem zum großen Teil mit Erde verschüttet. Daher fanden hier Fledermäuse keinen Unterschlupf mehr, denn in strengen Wintern würde der Keller zu stark auskühlen und die Fledermäuse erfrieren.

Der Türstock ragte nur noch etwa 20 cm aus der Erde, der Rest war verschüttet. Der Keller wurde 1933 als Luftschutzkeller erbaut, diente dann zum Lagern von Kartoffeln und wird nun von der Stadt Nürnberg als Fledermauskeller zur Verfügung gestellt.

Nach sieben Stunden harter Arbeit und etlichen Kubikmetern Erde hatte es die Gruppe geschafft: Der Türstock war freigelegt und die Jugendlichen konnten den Keller erkunden. Nun sollte eine neue Tür eingepasst sowie Fledermauskästen aufgehängt werden und vielleicht hätten schon in diesem Jahr Fledermäuse, wie das Braune Langohr, überwintern können.

Doch es kam alles ganz anders: Im November desselben Jahres gab es schon die zweite Aktion, bei der der Keller freigeschaufelt wurde. Der Grund dafür war, dass durch die starken Regenfälle wieder Erde nachgerutscht war. Bei dieser Aktion offenbart sich den Nature Rangers auch ein zweites Problem: Der alte Türstock war auseinandergebrochen und drohte einzustürzen.

Aber es gab in diesem Jahr auch einen Erfolg zu feiern: Im Dezember 2007 wurde den Nature Rangers vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz die Plakette „Fledermäuse willkommen“ verliehen. Mit ihr werden Projekte ausgezeichnet, die für Fledermäuse in Bayern bessere Lebensbedingungen schaffen.

Die Sparkasse Nürnberg unterstützte dankenswerterweise die Jugendlichen, indem sie sich bereiterklärte, einen Teil der Kosten von 1250,- € für den Bau eines neuen Türstocks zu übernehmen. Ein weiterer großer Teilbetrag wurde von der Hildegard-und-Toby-Rizzo-Stiftung bei der Hypo- und Vereinsbank Nürnberg gespendet. Für den Rest musste allerdings noch ein weiterer Sponsor gefunden werden. Zum Glück fand Anfang 2009 der Schreibwettbewerb „Gib mir 5“ der Nürnberger Zeitung statt. Die Organisatoren erklärten sich bereit, von jedem verkauften Buch einen Teil des Gewinns dem Fledermauskeller-Projekt zur Verfügung zu stellen. Die Finanzierung war also gesichert.

Das Umweltamt der Stadt Nürnberg stiftete dann aus eigenen Mitteln eine neue Spezialtür mit Einflugloch und stellt nun die Nistkästen für den Innenraum. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle Dr. Clemens Gsell (CSU), der sich als damaliger Umweltreferent persönlich für die Renovierung eingesetzt hat.

Im Herbst 2009 konnte daher endlich begonnen werden, den alten Türstock abzureißen und einen neuen einzusetzen. Außerdem musste eine neue Tür eingepasst werden, da die alte ebenfalls marode war.

Nach zweieinhalb Jahren kann der Keller nun endlich wieder eingeweiht werden. Bei der Eröffnung des Kellers werden die Nature Rangers noch Nisthilfen für Fledermäuse anbringen und natürlich die neue Tür mit der Plakette „Fledermäuse willkommen“ versehen.