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Hände weg von diesem Baum

Im Kulturgarten sollen zwei große Bäume einem Umbau geopfert und gefällt werden.

Wertvolles Gut

Die Stadt Nürnberg ist arm an Grün. Beim Vergleich mit anderen Städten steht Nürnberg an vorletzter Stelle. Das weiß die Stadt und sie versucht entgegenzuwirken: Bei Straßenumbauten werden auch schon mal gegen den Willen der autofahrenden Anwohner Straßenbäume eingeplant. Und unter dem Motto „Mehr Grün für Nürnberg“ sollen Bürger motiviert werden, ihre Höfe, Häuser und Dächer zu begrünen. Dafür gibt es Fördergelder. Das sind alles sehr löbliche Schritte, um Nürnberg auf der Liste nach vorne zu bringen.

Klimaverbesserer

Wer einmal im Hochsommer auf dem baumlosen Hauptmarkt war und anschließend vielleicht in einen Garten gegangen ist, der weiß, was ein Baum bewirken kann. Die Aufenthaltsqualität steigt nicht nur, weil grün schön ist, sondern weil es Schatten gibt und das Kleinklima durch Pflanzen deutlich verbessert wird. In Zeiten des Klimawandels ein wichtiger Gesichtspunkt.

Wider besseres Wissen …

… sollen jetzt zwei alte Bäume gefällt werden, die unter die Baumschutzverordnung fallen. Die Baumschutzverordnung soll besonders große Bäume vor Fällung schützen. Auch die Stadt ist an diese Verordnung gebunden. Natürlich gibt es in besonderen Fällen Ausnahmegenehmigungen. Aber ist der Umbau des Zentralcafés wirklich ein solch wichtiger Grund? Könnte die Stadt den Architekten nicht zur Auflage machen, dass sie bestehende alte Bäume einplanen? Das wird dann sicher ein bisschen teurer, aber unser Stadtklima sollte uns das wert sein.
Der Spitzahorn steht mitten auf der für den Umbau erforderlichen Fläche. Es wundert uns schon ein bisschen, dass jetzt seine Wurzeln das Mauerwerk schädigen. Da kann man dann natürlich nichts mehr dagegen sagen.

Neun Ersatzpflanzungen geplant

Neun Bäume für zwei – was gibt es da zu überlegen? Man bedenke allerdings, dass unsere zwei Bäume sehr groß sind und schon einen entsprechend günstigen Einfluss auf unser Klima haben. Kleine, neu gepflanzte Bäume brauchen lange, bis sie die gleiche Wirkung haben.
Der positive Effekt auf das Kleinklima ist dann allerdings entsprechend gering. Der Stadt würde es gut stehen, wenn sie mehr Mut zu großkronigen Bäumen aufbringen würde. Gerade ein Biergarten wie der Kulturgarten lebt von großen, schattenspendenden Bäumen.
Wir appellieren daher an die Stadtverwaltung, die Planung noch einmal zu überprüfen und den vorhandenen großen Bäumen eine Chance zu geben.