Wegebau im Faberpark
Der BUND Naturschutz kritisiert den Ausbau der Wege im naturnahen Faberpark. Auch viele Bürger sind überrascht. Bei einem Ortstermin mit dem Servicebetrieb öffentlicher Raum (SÖR) konnten nun wichtige Maßnahmen erreicht werden.
Pressemitteilung vom 23. Januar 2018
Einzigartig: Park und Urwald
Der Faberpark ist unter den Nürnberger Parkanlagen einzigartig. Eher gleicht der Wald einem öffentlich zugänglichen Urwald als einer Parkanlage. Totholz, umgestürzte Bäume und rankender Efeu prägen das Bild des Parks und gehören auch zum festen Konzept. Zusammen mit Weiher, Wasserfall, Brücken und Natursteinen ergibt sich das Bild eines kleinen Märchenwaldes. Viele Bäume stammen noch aus der Gründungszeit des Parks Mitte des 19. Jahrhunderts und sind daher über 150 Jahre alt. Betagte Eichen und Buchen bieten einer Vielzahl von Tieren, wie Spechten und Fledermäusen, Lebensraum. Als einzige größere Parkanlage des Stadtgebiets ist der Faberpark daher gleichzeitig Landschaftsschutzgebiet.
Breite Fahrstraßen statt malerischer Wege
Auf festen Spazierwegen konnten Fußgänger und Radfahrer bisher den Wald begehen. Vor Weihnachten 2017 hat die Stadt Nürnberg einige der malerischen Wege deutlich ausgebaut. Der alte Schotter wurde abgetragen und großflächig in dichten Schichten im angrenzenden Wald abgelagert. Dann wurde auf einer Breite von drei bis vier Metern neuer Schotter aufgebracht und mit dunkelgrauem Diabassplit abgedeckt. So entstand der Eindruck wesentlich breiterer, fast asphaltierter Wege. Zusammen mit alten Schotterhaufen und gehäckseltem Holz entstanden Trassen im Park, die bis zu zehn Meter breit in den naturnahen Baumbestand eingriffen. Der Wegebau sollte vor allem Senioren den Besuch des Parks erleichtern, die im benachbarten Stift wohnen.
BN bringt Stadt zum Handeln
Nach Klagen etlicher Bürger organisierte BN-Vorsitzender Dr. Otto Heimbucher einen gemeinsamen Ortstermin mit der Stadt Nürnberg. Etwa zwanzig Bürger und Mitglieder der BN-Ortsgruppe Eibach/Röthenbach nahmen die Möglichkeit zur Diskussion am 23. Januar wahr. Die Mitarbeiter des Servicebetriebs öffentlicher Raum (SÖR) zeigten sich selbst etwas betroffen vom Ausmaß der Bauarbeiten. Zudem kritisierten Bürger den massiven Einsatz von Laubbläsern, mit denen selbst der Teichboden des abgelassenen Faberweihers gereinigt wird.
Die SÖR-Mitarbeiter erläuterten, dass weder der abgelagerte Schotter noch der dunkle Split beauftragt waren. Nach angeregten Gesprächen sagte die Stadt Nürnberg zu, die Schotterhaufen im Wald wieder zu entfernen und die Wegbankette mit Humus abzudecken. Außerdem möchte man den Einsatz der Laubbläser reduzieren. Bei zukünftigen Sanierungen könnte die Wegbreite dann wieder verringert werden.
Auch wenn etliche BN-Mitglieder und Bürger einen Rückbau erwartet hatten, zeigte man sich mit Zusagen der Stadt Nürnberg einverstanden. Für eine der schönsten Parkanlagen Nürnbergs ist das sicher ein wichtiger Schritt.