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Insektenparadies: SandAchse Kornburg wächst

Der BUND Naturschutz kauft eine weitere wertvolle Heidefläche bei Kornburg. Dank an Spender und Unterstützer! Juraleitung als große Gefahr

Pressemitteilung vom 6. Juli 2021

Größtes Naturschutzprojekt

Seit fast 20 Jahren kauft der BUND Naturschutz bei Kornburg wertvolle Magerrasen oder legt auf sandigen Äckern neue Blühflächen an. Auf über 75.000 Quadratmetern leben heute unzählige gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Für den BN ist es sowohl von der Gesamtfläche als auch vom Kostenvolumen das größte Projekt der Kreisgruppengeschichte. Auch in Nürnberg dürfte es in dieser Beziehung kein vergleichbares, ehrenamtliches Naturschutzprojekt geben.

Eldorado für Insekten

Nun ist dem Naturschutzverband erneut der Ankauf eines besonders schützenswerten Biotops gelungen. Südlich des Ortskerns wurde eine historische Heidefläche erworben, die bereits stark mit Gehölzen bewachsen war. Im Bereich Kornburg gilt das Areal als besonders wertvoll, denn es hat vor allem für Insekten eine hohe Bedeutung. Gerade hier kommen noch einige besonders seltene Krabbler vor, die sonst auf anderen Wiesen fehlen. So sind einige Heuschrecken auf die kleine Biotopinsel angewiesen, wie der Rotleibige Grashüpfer oder die Westliche Beißschrecke. Auch Tagfalter wie das stark gefährdete Rotbraune Wiesenvögelchen kann man hier noch finden.

BN-Vorsitzender Otto Heimbucher unterstreicht daher die Notwendigkeit des Ankaufs: „Naturschutz aus der Samentüte funktioniert leider nur sehr eingeschränkt. Selbst viele Blühflächen brauchen Jahrzehnte für die Entwicklung. Gerade anspruchsvolle Insekten benötigen intakte Biotope. Nur wenn man diese Flächen schützt, kann man auch die Biodiversität erhalten.”

Unterstützung durch Spender und Schafe

Gelingen können wichtige Ankäufe bei den Nürnberger Bodenpreisen nur dank großzügiger Förderung durch die Regierung von Mittelfranken und dank zahlreicher privater Spender. Der BUND Naturschutz nutzte nun die Gelegenheit, nach Lockerung der Corona-Auflagen das Biotop den engagierten Unterstützern vorzustellen und gebührenden Dank auszusprechen. Auch etliche Politiker waren eingeladen und informierten sich über das BN-Projekt. Eleni Kasfiki (Stadträtin CSU), Lemia Yiyit (Stadträtin Bündnis 90/Grüne) und Harald Dix (Stadtrat SPD) zeigten sich interessiert und erfreut über das Blütenmeer mit seinen zahlreichen Bewohnern.

Eine kleine Schafherde diente dabei nicht nur als Blickfang, sondern weist auch auf die zukünftige Pflege hin. Selbst wenn blütenreiche Magerrasen auf den Laien wie Wildnis wirken, sind sie doch das Ergebnis bewusster Pflege. Der BUND Naturschutz mäht die Flächen alle ein bis zwei Jahre im Spätsommer und lässt zusätzlich noch Schafe für kurze Zeit weiden. „So garantieren wir, dass die Pflanzen in Ruhe blühen können und die Insekten minimal gestört werden. Denn vor den wolligen Tieren können die Grashüpfer noch fliehen, vor einem modernen Mähwerk nur schwer,“ argumentiert Wolfgang Dötsch vom BUND Naturschutz.

Biotop unter Hochspannung?

Große Sorgen bereitet dem BUND Naturschutz die Planung der neuen Freileitung P53 (Juraleitung). Sie soll in der aktuellen Variante weiterhin direkt an Kornburg vorbeiführen und den vorgeschlagenen Mindestabstand von 400 Metern zur Wohnbebauung deutlich unterschreiten. Das Biotop läge damit, wie einige andere BN-Flächen, direkt im Korridor der Hochspannungsleitung von 380 kV. BN-Vorsitzender Otto Heimbucher: „Wir hätten nie erwartet, dass die Trasse so nahe an die Siedlung geplant wird. Ganz im Gegenteil sind wir fest davon ausgegangen, dass man eine für Mensch und Natur verträglichere Lösung findet. Der BUND Naturschutz wird sich klar gegen diese Variante aussprechen und keinesfalls eigene Flächen verkaufen.“

Fotos: Wolfgang Dötsch


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SandAchse Kornburg wächst