Der BUND Naturschutz unterstützt die Petition „Nein zur Überbauung des Knoblauchslandes“
Pressemitteilung vom 2. Februar 2022
Hochwertige Böden werden unwiederbringlich zerstört
Zwischen der Bamberger Straße/Schleswiger Straße in Schnepfenreuth Südwest (Bebauungsplan 4649) und der Schleswiger Straße/Parlerstraße in Wetzendorf (Bebauungsplan 4641) soll ein 55 Hektar großes Gebiet dem kulturhistorisch bedeutsamen Knoblauchsland entzogen und in ein Wohngebiet umgewandelt werden. Durch die Bauvorhaben in den Talräumen und Feuchtgebieten des Wetzendorfer Landgrabens, des Seegrabens sowie auf qualitativ hochwertigen Böden im Bereich Schnepfenreuth Süd-West wird ein ökologisch besonders wertvolles Gebiet unwiederbringlich zerstört.
Das Umweltamt in Nürnberg hat die erheblich nachteiligen Auswirkungen durch die Bauvorhaben auf die Schutzgüter Boden, Wasser, Luft, Flora und Fauna in seinen Prüfungen dargelegt.
Bauvorhaben schadet dem Kaltluftentstehungsgebiet
Neben dem Verlust von fruchtbaren Böden mit ihrer hohen Kohlenstoffspeicherfunktion wird durch die Vorhaben in diesem Gebiet auch der Wasserhaushalt grundlegend beeinträchtigt. Durch die Versiegelung und Verdichtung des Bodens wächst nicht nur die Hochwassergefahr, sondern es wird auch nachhaltig die Grundwasserneubildung gestört. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels rücken Dürre und reduzierte Grundwasserneubildung zunehmend in den Fokus, weshalb eine weitere Versiegelung von ökologischen Funktionsräumen, insbesondere in Talräumen, dieses Problem nur verschärft.
Des Weiteren handelt es sich bei dem Planungsgebiet um ein ausgewiesenes Kaltluftentstehungsgebiet, das die angrenzenden Stadteile Thon, Vogelherd und St. Johannis mit kühler, frischer Luft in den Sommermonaten versorgt. Diese Funktion kann durch die massive Bebauung nicht mehr erfüllt werden. In Zeiten von zunehmenden Hitzetagen und der Gefahr von einer überhitzten Stadt, wie es das Landesamt für Umwelt für Nürnberg prognostiziert, nehmen Kaltluftentstehungsgebiete eine herausragende Stellung zur Klimaregulierung ein. Schlussendlich werden mit den Bauvorhaben zahlreiche Biotope geschädigt oder zerstört und das agrarisch genutzte Ökosystem ist nicht mehr als Lebensraum für die bisher dort lebenden Tiere wie Feldlerche, Kiebitz, Rebhuhn und Feldhase geeignet.
Gebiet muss erhalten werden
Alle diese Einschnitte sprechen eindeutig gegen eine Bebauung und Flächenumwandlung dieses Gebietes. Gerade jetzt, wo der Klimawandel immer deutlicher zu spüren ist und Nürnberg besonders stark treffen wird, gilt es solch wertvolle Gebiete zu bewahren und zu schützen.
Die Petition gegen die Überbauung des Knoblauchslandes ist unter folgendem Link zu finden:
https://www.openpetition.de/petition/online/nein-zur-ueberbauung-des-knoblauchslandes