Zur Startseite

BN-Interkulturell

Gentechnik, Ernährung, Marktschirm

Heilkräutergarten Hallertor

Ortsgruppen

Zabo/Dutzendteich

Ziegelstein/Buchenbühl

Publikationen

BUND Naturschutz fordert eine Allee mit komfortablen Fuß- und Radwegen anstelle der gefährlichen Asphaltwüste für ein jährliches Autorennen

Kommendes Wochenende ist wieder Höllenspektakel in Nürnberg – Norisring-Rennen. Es muss das letzte seiner Art sein!

Pressemitteilung vom 30.6.22

Nürnberg leidet an zu vielen Autos und an Grünmangel

Da liegt es auf der Hand, dass nicht das Autofahren durch Motorsport in der Großstadt, sondern das Stadtgrün „gepusht“ werden muss. Mitten in unserer vom Klimawandel besonders betroffenen Metropole ist der denkbar ungeeignetste Ort, um weiterhin eine stadtaufheizende breite Asphaltpiste als Rennstrecke vorzuhalten – nur um einmal im Jahr ein Rennspektakel abhalten zu können. Dem Gesundheitschutz gebührt oberste Priorität!

Um Lebensqualität im heißer werdenden Nürnberg zu erhalten und für den Klimawandel gerüstet zu sein, hat die Stadt den Klimafahrplan 2010-2050 aufgestellt. Die dort formulierten Handlungsstrategien zur Anpassung an den Klimawandel beinhalten folglich neben der Schaffung von Grünflächen insbesondere auch „Bäume im Straßenraum und auf Parkplätzen“.

Straßenbäume als Maßnahme in Nürnbergs Klimafahrplan 2010-2050

Nürnberg liegt deutschlandweit im Städtevergleich beim Grünflächenanteil und auch bei den Straßenbäumen ganz hinten. Bäume aber sind am besten geeignet, das Stadtklima zu verbessern und die gesundheitsschädigende übermäßige Aufheizung versiegelter Stadtflächen zu mindern.

Die Entwicklung von fußgängerfreundlichen Straßenräumen ist eine weitere Klimafahrplan-Maßnahme. Dazu sollen an allen Straßen ausreichend breite, möglichst beschattete Gehwege angelegt werden. Die Anpflanzung von Bäumen bewirkt Kühlung bzw. klimatischen Ausgleich und schützt so gegen die gesundheitsbelastenden Auswirkungen des Klimawandels. Die Breite der Beuthener Straße macht daher die Anlage einer Allee zur Beschattung der Verkehrsflächen erforderlich und vordringlich.

Sichere Rad- und Fußwege an der Beuthener Straße sind überfällig

Die Angebote für ressourcenschonende, klimafreundliche und platzsparende Mobilität müssen dringend verbessert und ausgeweitet werden. „Die Beuthener Straße stellt eine wichtige Verbindung dar, verfügt jedoch nicht über sichere, beidseits durchgehende, baulich getrennte Geh- und Radwege. Daher meiden insbesondere Radfahrende diese Straße“, so Bettina Klose, Vorstandsmitglied und aktiv in mehreren Arbeitskreisen. Die von Bürgern und auch vom ADFC seit langem geforderte Schaffung durchgehender Radwege in der Beuthener Straße entspricht auch den Zielen des im vergangenen Jahr verabschiedeten Mobilitätsbeschlusses.

Dann kann es auch attraktiv werden, zu Veranstaltungen im Stadion und der Arena mit Bahn und Bus sowie per Rad oder zu Fuß anzureisen. Menschen, die nicht mit eigenem Pkw anreisen, müssen sich derzeit eher drittklassig fühlen, wenn sie lange Wege völlig unbeschattet über öde Asphaltflächen zurücklegen müssen, während Besucher, die mit dem Pkw anreisen, in erster Reihe parken und gegen Hitze einfach bei laufendem Motor die Klimaanlage einschalten ...

Fast die gesamte Stadt leidet drei Tage unter unerträglichem Krach

Das Norisring-Rennen ist eine riesige Werbeveranstaltung fürs Autofahren, für hoch motorisierte und vor allem lautstarke Kraftfahrzeuge. Schnelles Fahren und ohrenbetäubender Lärm werden dabei groteskerweise als bewundernswert dargestellt. Der Höllenlärm verursacht bei Bewohnern angrenzender Stadtteile Gesundheitsbelastungen durch enormen Stress. Im nahegelegenen August-Meier-Heim glaubten zuletzt einige der Hochbetagten gar, der Krieg sei ausgebrochen. Und von März bis Oktober raubt das Dröhnen durch nächtliche Nachahmer mit eigenen Sportwagen besonders Anwohnern im Südosten oft bis spät in die Nacht den Schlaf.

„Das Rennen besetzt für mich vor allem laute Autos als positiv. Und das bekommt jeder Nürnberger Tag und Nacht das ganze Jahr zu spüren“, beklagt Martin Wolff, Vorstandsmitglied und Sprecher des AK umweltfreundlich mobil.

Die angestrebte Verkehrswende braucht stattdessen Werbung fürs Zufußgehen, für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und vor allem für das Fahrradfahren. Stadtweite Fußgänger-Tage beispielsweise, eine VAG-Rallye, ein Jedermann-Radrennen oder eine Nürnberger Rad-Rallye wären geeignete Formate, um Menschen für Alternativen statt fürs Auto zu begeistern und die Mobilität in Richtung Nachhaltigkeit zu verändern. Auch in Bezug auf die Sicherheit im Straßenverkehr hat das jährliche Autorennen auf unseren Stadtstraßen sehr negative Auswirkungen, da das dort bewunderte schnelle und rücksichtslose Fahren alltäglich im Straßenverkehr insbesondere Radfahrende stark gefährdet.

Nürnberg braucht die Mobilitätswende, keine Großstadt-Autorennen!