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Wer bremst die Bauwut im Knoblauchsland?

BUND Naturschutz lehnt das Gewerbegebiet Schmalau Ost ab und fordert eine bessere Nutzung vorhandener Brachflächen und Leerstände

Pressemitteilung vom 12. Dezember 2022

Massiver Flächenfraß

Große Schwärme von Kiebitzen kann man im Frühjahr rund um die Schmalau beobachten. Die Flächen stellen einen der ökologisch wertvollsten Bereiche im Knoblauchsland.

Bereits 2010 beschloss der Nürnberger Stadtrat die Erweiterung des Gewerbegebiets Schmalau West um die Schmalau Ost (betr. Bebauungsplan 4575). Damals schon hatte das Umweltgutachten den Bauplänen widersprochen. Es wurde ganz klar dargelegt, dass das Vorhaben den Vorgaben des Landesentwicklungsprogrammes Bayern widerspricht, welches u.a. schließlich einen schonenden Umgang mit Grund und Boden, eine Verringerung des Flächenverbrauchs fordert. (Neben der Schmalau stehen aktuell 430.000 Quadratmeter in Wetzendorf zur Disposition. Auch in Buch, in der Nähe der Hefefabrik und in Boxdorf Nord-Ost sollen weitere Flächen für ein Wohn- und Gewerbegebiet der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen werden.)

Wichtige Kaltluftproduktion

Im Umweltbericht von 2010 wurden erheblich negative Auswirkungen auf die Schutzgüter Boden, Wasserhaushalt, Pflanzen innerhalb der Biotopflächen, Tiere und Klima festgestellt. Das Planungsgebiet Schmalau-Ost ist überwiegend als Grün- und Ackerfläche genutzt und von einer dünnen Vegetationsschicht bedeckt. Dadurch kommt es nachts zu einer starken Abstrahlung der am Tag aufgenommenen Wärme und damit zu einer hohen Kaltluftproduktion.

Biotop für Kiebitz und Rebhuhn

Das Charakteristische dieses Bereichs ist der offene Landschaftscharakter. Es brüten dort Kiebitze, Feldlerchen und Rebhühner. Es gibt extensive Wiesenflächen, eine Feuchtwiese und naturnahe Hecken. „Die offene Landschaft im Gesamteindruck wird als wohltuend empfunden und ist eine wichtige und erhaltenswerte Ergänzung zu den umgebenden Ortschaften und dem Gewerbegebiet.“ So ein Zitat aus dem Umweltbericht.

Trotz dieser Einwände kam es nun in der Sitzung des Stadtplanungsausschusses am 07.07.2022 zu einer Vorlage eines konkreten Bebauungsplanes. Dieser wurde zwar im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen verkleinert, sieht aber dennoch eine Bebauung und somit Verlust von acht Hektar Fläche vor. Über die Bebauung soll zeitnah abgestimmt werden.

Der BUND Naturschutz hält diese erneute Vernichtung wertvoller Ackerfläche und Lebensraum von 80.000 Quadratmetern für falsch, wenn man all die ungenutzten Brachflächen und Leerstände im angrenzenden bestehenden Gewerbegebiet Schmalau West sieht.

Bei einer Begehung von Mitgliedern der Ortsgruppe Knoblauchsland mit dem CSU-Stadtrat und BN-Ehrenvorsitzenden Dr. Otto Heimbucher am 20. Oktober diesen Jahres wurde eindrücklich auf diese Situation hingewiesen.

Rettet das Knoblauchsland!

Der BUND Naturschutz fordert, die Planungen der Schmalau Ost sowie im übrigen Knoblauchsland einzustellen. Der Naturschutzverband mahnt zudem die Stadt Nürnberg, nicht an ihrem überkommenen Fortschrittsverständnis, das auf „mehr, mehr, mehr“ beruht, festzuhalten. Der Erhalt unserer Lebensgrundlagen erfordert einen Respekt vor der Natur, der nicht von deren endloser Verfügbarkeit und Beherrschbarkeit bestimmt ist.


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Wer bremst die Bauwut im Knoblauchsland?