Hand in Hand für Klimaschutz
BUND Naturschutz ruft zu gemeinsamer Aktion auf
Pressemitteilung vom 7. Juni 2023
„Jetzt ist die Zeit" lautet das Motto des Kirchentags. „Jetzt ist die Zeit" gilt auch für den Schutz des Klimas als wesentliche Grundlage unseres Lebens und unserer Zivilisation. Wissenschaftler weltweit wie auch in Deutschland kommunizieren eindeutig, dass es höchste Zeit ist, dem Klimaschutz endlich Priorität einzuräumen. Auf die höchst bedenklichen Erkenntnisse und umfangreichen Untersuchungen und Ausarbeitungen müssen endlich die erforderlichen Taten folgen – und zwar jetzt. Gerade in Nürnberg besteht eine enorme Umsetzungslücke zwischen den vielen in Klimaschutzfahrplänen formulierten Maßnahmen und aktuellen Planungen, Baugenehmigungen oder Beschlüssen. Viel zu viel heute bereits Machbares wird nicht angepackt, sondern in eine ferne Zukunft verschoben, große Potenziale für die Klimavorsorge werden nicht ausgeschöpft.
Im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentags veranstalten daher die Christians for Future zusammen mit dem BUND Naturschutz Nürnberg eine Menschenkette für Klimaschutz. Diese wird am Freitag, den 9. Juni gegen 14:00 Uhr zwei wichtige klimaschutzrelevante Orte in der Stadt verbinden: den Sebalder Platz, wo anderthalb Jahre lang das von Bürgerinnen und Bürgern organisierte Nürnberger Klimacamp stattfand, mit dem Kraftwerk Sandreuth, einem zentralen Ort der lokalen Energieversorgung und damit wichtigem Handlungsort für die Energie- und Wärmewende. Gemeinsam senden Menschen unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen ein starkes Zeichen für ambitionierteren Klimaschutz an die Politik.
Der BUND Naturschutz fordert die N-ERGIE auf, mit Hochdruck lokal vorhandene Energiequellen für eine CO2-freie Wärmeversorgung zu erschließen und Solarenergiegewinnung innerhalb der Stadt voranzubringen. Der 1. Vorsitzende Klaus-Peter Murawski fordert ferner: „Die Stadt Nürnberg ist in der Verantwortung, kurzfristig umsetzbare Maßnahmen umgehend anzupacken und als ersten Schritt zumindest auf allen kommunalen oder von ihr selbst verwalteten Gebäuden Dach-Solaranlagen zu installieren. Ein Teil des benötigten Stroms kann dadurch direkt auf den Verwaltungsgebäuden und Schulen erzeugt werden. Als Mehrheitseignerin der N-ERGIE könnte die Stadt dies über Contracting in Gemeinschaftsleistung mit dem Versorger rasch realisieren."
Vorstandsmitglied Bettina Klose stellt klar: „Ein wichtiger Klimaschutz-Baustein ist auch die Mobilitätswende, die in Nürnberg noch engagierter und schneller vorangebracht werden muss. Neben rascherem Lückenschluss im Radwegenetz, keinesfalls langsamer als im Mobilitätsbeschluss fixiert, müssen auch endlich Mittel für überholte und klimaschädliche Straßenbauprojekte in die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs umgeschichtet werden. Denn nur ein sehr guter ÖPNV mit dichten Taktungen kann den eigenen Pkw ohne Komfortverlust überflüssig machen. Dies wiederum ist die Voraussetzung, um die überlasteten Verkehrsadern und die durch herumstehende Kraftfahrzeuge überfüllten Straßenräume wieder freizubekommen. So werden die Qualität und Sicherheit der Mobilität gesteigert und für die Gesundheit der Bevölkerung notwendige Entsiegelungen sowie die Durchgrünung innerstädtischer Straßenzüge ermöglicht."