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Lebendige Straße beim Parking Day in der Lorenzer Straße – Chancen der Mobilitätswende

BUND Naturschutz und BauLust verwandeln die Lorenzer Straße in einen Ort für Aufenthalt und Begegnung

Pressemitteilung vom 14. September 2023

Diagnose: Automobilismus

Es wird immer deutlicher, dass die jahrzehntelange Förderung des Automobils negative Entwicklungen in unseren Städten hervorgebracht hat. Aus Straßen, die einst vielfältigen Zwecken dienten und vorrangiger Begegnungsort im direkten Wohnumfeld waren, sind asphaltierte tote „Verkehrswege“ geworden.

Klaus-Peter Murawski, der Vorsitzende des BUND Naturschutz Nürnberg, stellt klar: „Der BN vertritt keine grundsätzliche Ablehnung des individuellen Fahrens mit dem Pkw. Es geht ihm vielmehr um einen fairen Ausgleich der Interessen bei der Nutzung des Straßenraums in der Stadt. Die Bevorzugung des mobilen Individualverkehrs ist Gegenstand der Kritik, nicht ein Kulturkampf gegen das Auto."

Rein auf das Auto ausgerichteten Straßen ist jegliche Aufenthaltsqualität verloren gegangen. Sie bieten keinen Raum mehr für Begegnung und Spiel. Jedes irgendwie dazu nutzbare Fleckchen in der Stadt ist zum Parkplatz geworden. Dies hat negative Folgen für die Stadt und ihre Gesellschaft.

Nürnberg braucht Wandel

Nürnberg muss sich nicht nur gegen die künftig aufgrund seiner Lage besonders starken Klimawandel-Auswirkungen wappnen. Es ist auch notwendig, die Stadt- und Quartierszentren, ja insgesamt den öffentlichen Raum wieder zu beleben.

Denn ein Aussterben der Innenstädte, die heute wegen der überall gleichen Geschäfte und monofunktional nur auf den Verkehr ausgerichteten Flächen dazwischen gesichtslos und wenig attraktiv wirken, schadet der Gesellschaft und dem Klima. Es gilt daher, die Stadt attraktiv zu halten als Lebens- und Aufenthaltsort für die Bevölkerung, damit Einkauf und Freizeitgestaltung möglichst oft am Ort und wieder „vor der Tür“ stattfinden – nicht nur noch im Internet, „auf der grünen Wiese“ außerhalb der Städte oder verbunden mit weiten Fahrten.

Wandel braucht Beteiligung

Der knappe städtische Raum ist viel zu kostbar, um als bloße Abstellfläche für Kfz zu verkommen. Im Rahmen des weltweit begangenen Parking Day initiieren BauLust und der BUND Naturschutz eine partielle Transformation des Straßenraums in der Lorenzer Straße. „Die Fläche wird von einer menschenfeindlichen zugeparkten Asphalt- und Stein-Ödnis in eine gemütliche Fläche für Begegnung, Aufenthalt und Spiel verwandelt. Wir wollen damit zeigen, dass belebte Straßenräume, wie wir sie beispielsweise im Süden Europas so lieben, auch in Nürnberg möglich sind“, erläutert Bettina Klose vom BN-Vorstand.

„Und wir wollen Lust darauf machen, sich am notwendigen Wandel zu beteiligen. Der kleine PLATZPARK im Stadtteil Gleißhammer beispielsweise hat sich als resilientes und wertvolles Transformationselement erwiesen, das heute einen Aufenthalt und vielfältige Interaktionen der Stadtteilbewohner möglich macht. Solche, von Bürgern initiierten Identifikationsobjekte verdeutlichen, dass Veränderungen dringend gewünscht sind. Sie helfen dadurch vielleicht, Bedenken in Politik und Verwaltung zu beseitigen und den Wandel zu voranzubringen. Denn Partizipation der Bürgerinnen ist als demokratisches Element enorm wichtig für eine gut gelingende Transformation.“

BUND Naturschutz handelt

Am weltweit als Parking Day begangenen Aktionstag (Freitag, den 15.09.2023) wird von 12:30 Uhr bis 18:30 Uhr eine Aufenthalts-, Aktivitäts- und Begegnungszone für jedermann in der Lorenzer Straße 30 vor dem Offenen Büro der Stadt entstehen.

Gleichzeitig gibt es die Möglichkeit, die dort gezeigte Ausstellung „Lebenswerte Stadt“ mit vielen inspirierenden, bereits realisierten Beispielen nachhaltiger Stadtentwicklung zu besuchen.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, am Aktionstag teilzunehmen, die neuen Möglichkeiten zu nutzen oder einfach dort auf dem Weg in die Stadt kurz zu verweilen und auszuruhen.