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BUND Naturschutz setzt sich für den Erhalt der Kastanienreihe am Zeppelinfeld ein

Der BUND Naturschutz lehnt entschieden die geplante Abholzung der Rosskastanienreihe auf dem Zeppelinfeld durch die Stabsstelle Reichsparteitagsgelände ab.

Pressemitteilung vom 11. Oktober 2023

Das Zeppelinfeld wird im Norden an der Beuthener Straße von einer langen Reihe mit etwa 20 Rosskastanien begrenzt. Diese will die Stadt Nürnberg nun entfernen.

Die vorgebrachte Begründung, die Wiederherstellung der Erfahrbarkeit des Zeppelinfeldes für aufklärende Bildungsarbeit, steht im klaren Widerspruch zum erklärten Ziel der Stadt, keine Rekonstruktion des Nazi-Aufmarschgeländes durchzuführen. Die aufklärerische Interpretation dieses Ortes ist auch bei Erhalt des Baumbestands jederzeit möglich. Die Wiederherstellung der Sichtachse zwischen Hitlers Kanzel und dem Massenaufmarschgelände ist vielmehr ein Argument für die Rekonstruktion. Das Fällen der Bäume, um diese Sichtachse wiederherzustellen, ist in Zeiten der Klimakrise schwer nachvollziehbar und wirkt dem erklärten Ziel der Stadt, die Massensuggestion der Nazis nicht wiederzubeleben, entgegen. 

Es wäre weitaus sinnvoller und zeitgemäßer, alle unschönen Verbauungen wie Leitplanken, Metallzäune, massive Beton-Barrieren und großflächige Versiegelungen nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb des Zeppelinfeldes zu entfernen. Diese dienen allein einem anachronistischen Autorennen, das nur an zwei Tagen im Jahr stattfindet. 

Wenn man die Erfahrbarkeit des Reichsparteitagsgeländes betonen möchte, sollte dies nicht auf Kosten der alten Bäume geschehen, während die optischen Beeinträchtigungen des Motorsportereignisses weitgehend unangetastet bleiben. 

Der BUND Naturschutz sieht vor dem Hintergrund der klaren Ablehnung der Rekonstruktion durch die städtischen Planer keinen Grund, diese Kastanien zu opfern. Eine Aufklärung über jegliche Aspekte kann durchaus unter Beibehaltung dieses Baumbestands erfolgen. Das Verständnis für alte Bäume als langsam gewachsene Lebewesen, die aus verschiedenen Gründen, auch angesichts der Klimakrise, geschützt werden sollten, fehlt in dieser Planung offensichtlich.

Die vorgeschlagene Verpflanzung der Kastanien wäre nicht nur äußerst kostspielig, sondern hätte auch eine geringe Erfolgsaussicht. Bäume dieses Alters sind nicht so leicht versetzbar oder austauschbar wie Stelen und Infosysteme. Der BUND Naturschutz fordert die Stadt Nürnberg stattdessen auf, die Kastanienreihe in ihr Bewässerungsprogramm aufzunehmen und die durch die Autorennstrecke verursachten übermäßigen Versiegelungen zu reduzieren.