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Altholz-Verbrennung darf nicht in Konkurrenz zur Weiternutzung des Wertstoffs treten

BUND Naturschutz fordert: Unbelastetes Altholz muss als wertvoller CO2-Speicher getrennt und recycelt werden

Pressemitteilung vom 18. Oktober 2023

Aktion am Internationalen Biomasse-Aktionstag

Am Donnerstag, 19.10. um 18:00 Uhr macht der BUND Naturschutz mit einer „Kreislauf-Raddemo“ am Nürnberger Plärrer auf die Notwendigkeit einer vorrangig stofflichen Weiternutzung von unbelastetem Altholz aufmerksam. Aktivistinnen und Klimaschützer werden am Nürnberger Plärrer 15 Runden im Kreis radeln als Zeichen, dass Holz so lange wie möglich im Stoffkreislauf gehalten werden muss. Denn Holz ist ein wichtiger Kohlenstoffspeicher, und Holzknappheit führt zu vermehrter Rodung von Wäldern.

Altholz ist wertvoll – für die Industrie und fürs Klima

Das in Privathaushalten, Industrie und Gewerbe in erheblichen Mengen anfallende Abfall- oder Restholz wird als „Altholz“ bezeichnet und in vier Klassen eingeteilt. Altholz der Klassen A I und A II ist unbelastet und ein begehrtes Material für die holzverarbeitende Industrie. Aus Altholz der Klassen A I bis A III werden Hackschnitzel hergestellt, die beispielsweise zu Spanplatten verarbeitet werden. So wird aus Altholz ein nachhaltiger Werkstoff für den Möbel- und Innenausbau, der zur langfristigen Speicherung von Kohlenstoff und damit zum Klimaschutz beiträgt.

Denn Bäume lagern im Laufe ihres Lebens beim Wachstum erhebliche Mengen an Kohlenstoff ein, der dabei der Atmosphäre entzogen wird. Solange das Holz erhalten bleibt oder im Stoffkreislauf weiter genutzt wird, dient es als dauerhafter und fürs Klima wertvoller CO2-Speicher.

„In Verbindung mit der geplanten Altholzverbrennungsanlage in Nürnberg-Sandreuth, in der die Verbrennung aller Altholzklassen (A I bis A IV) zugelassen sein soll, also einschließlich nicht belastetem Altholz, droht in der Region das Problem einer Verwertungskonkurrenz“, befürchtet Vorstandsmitglied Bettina Klose.

Verbrennung von unbelastetem Altholz ist klimaschädlich

Da nicht belastetes Altholz ein wichtiger Wertstoff für die holzverarbeitende Industrie ist, muss es so gut als möglich getrennt und stofflich weitergenutzt werden. Wird es stattdessen jedoch durch Verbrennung, also „thermische Verwertung“, den Wirtschaftskreisläufen entzogen, fehlt dieser Sekundärrohstoff der altholzverarbeitenden Industrie.

Dies zieht vermehrten Holzeinschlag nach sich sowie eine zunehmend minderwertige Primärnutzung des kostbaren Rohstoffs Holz. Das wiederum gefährdet unsere Wälder und ist schädlich – sowohl hinsichtlich Arten- und Biotopschutz als auch für unser Klima.

BUND Naturschutz tritt für Ressourcenschutz ein

Der BUND Naturschutz fordert daher einen ressourcenschonenden Umgang mit Altholz und eine klimagerechte Holznutzung, also eine möglichst umfassende und lange stoffliche Nutzung von nicht belastetem Altholz im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. „Nur belastetes, nicht mehr wiederverwendbares Altholz darf einer Verbrennung zugeführt werden“, stellt der 1. Vorsitzende Klaus-Peter Murawski klar.