Hitzestress für Gartentiere: Was Wildtiere bei Hitze brauchen
Alle Wildtiere brauchen Wasser. Deshalb leiden Vögel, Säuger und Insekten unter Trockenperioden und Hitzewellen. Sie haben oft Schwierigkeiten, Wasser zu finden, da Bäche, Tümpel und Pfützen schnell austrocknen. Der BUND Naturschutz empfiehlt, im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse täglich frisches Wasser für Wildtiere anzubieten und den Garten möglichst naturnah zu gestalten.
Pressemitteilung vom 29. Juli 2024
Langanhaltende Trockenperioden und heiße Sommertage sind ein Problem für unsere Wildtiere. Die meisten decken zwar ihren Flüssigkeitsbedarf überwiegend mit der Nahrung, aber wenn sie durch die Hitze weniger Futtertiere finden, können besonders Säugetiere schnell dehydrieren oder verhungern. „Igel beispielsweise finden bei Trockenheit weniger Nahrung, da sich Würmer und Larven tiefer in die Erde zurückziehen als sonst“, erklärt Wolfgang Dötsch von der Kreisgruppe Nürnberg. „Eichhörnchen werden auf der Suche nach Wasser richtig unvorsichtig. Der Durst bringt die Tiere dazu, in Regentonnen oder Gartenteiche zu steigen, wo sie ertrinken können.“
Auch Vögel haben Probleme mit der Hitze. „Unsere gefiederten Freunde können nicht schwitzen; um Wärme abzugeben, kann man sie derzeit häufig beim Hecheln mit offenem Schnabel beobachten. Beim Ein- und Ausatmen durch den offenen Schnabel verdunstet Wasser und kühlt den Körper. Das schafft Linderung. Dafür müssen sie aber auch mehr trinken“, weiß Wolfgang Dötsch.
Übrigens: Auch Insekten suchen Wasserstellen auf. „Einsiedler-Wildbienen bringen Wasser in ihre Behausung, um die Brutzellen und Nesteingänge zu verschließen. Dies kann man an Insektenhotels sehr gut beobachten“, so Wolfgang Dötsch. Honigbienen benötigen das Nass für die Herstellung ihres Futtersafts. Das Drüsensekret der Ammenbienen, auch Gelee Royal genannt, besteht nämlich größtenteils aus Wasser. Es wird zur Aufzucht der Brut und zur Fütterung ihrer Königin genutzt.
Tränken jetzt aufstellen: Wer unsere Wildtiere im Garten unterstützen will, stellt Wassertränken auf. Eine flache Schale mit Frischwasser reicht schon aus. Aufgestellt wird die Tränke an einem schattigen und gut überschaubaren Ort, damit sich mögliche Feinde nicht unbemerkt anschleichen können. An heißen Tagen sollte verunreinigtes Wasser täglich getauscht werden, damit sich keine Krankheitserreger bilden können. „Für eine Insektentränke braucht man noch zusätzliches Naturmaterial, auf dem die Tiere landen können. Das können Zweige, Moos oder Steine sein“, erklärt der Artenschützer.
Genauso wichtig wie Wassertränken ist eine naturnahe Gartengestaltung. Heimische Hecken und Sträucher, Hochstauden und ungemähte Wiesen bieten Schutz und Schatten. Sie kühlen die Umgebung und liefern Nahrung in Form von Insekten, Samen und Beeren. Dasselbe gilt auch für begrünte Außenfassaden. Und wer ausreichend Platz hat, sollte dauerhaft Wasser in kleinen Tümpeln bis hin zu größeren Teichen anbieten. Tiere, die in einem Naturgarten leben, können Trockenheit und Hitzeperioden besser tolerieren.