Keine Rolle rückwärts bei der Verkehrswende!
BN fordert, geplante massive Einsparungen im ÖPNV-Angebot zu überdenken
Pressemitteilung vom 21. November 2024
Mobilität für alle und Verkehrswende sind zentrale Aspekte
Im Rahmen von „Einsparmaßnahmen“ soll das ÖPNV-Angebot für Bürgerinnen und Bürger erheblich verschlechtert werden. Diese Einsparungen werden zu einem Fahrgastverlust von mehr als einer halben Million pro Jahr führen, wird dazu prognostiziert. Hier sollte sich der Stadtrat ernsthaft die Frage stellen, ob er derartige Beschlüsse in der heutigen Zeit verantworten kann.
Denn einerseits ist der öffentliche Personennahverkehr neben Fuß- und Radverkehr das Rückgrat der Mobilität in Nürnberg und zugleich die Jedermann-Mobilität. Denn wer kein Geld für ein Kfz hat, zu jung oder zu alt ist zum Autofahren oder aus anderen Gründen keinen Führerschein machen kann, ist schlicht darauf angewiesen. Und das sind viele.
Und andererseits zeigen die jährlichen Verkehrszahlen, dass die Menschen die Mobilitätswende längst zur Realität gemacht haben. Die Kfz-Zahlen nehmen sogar auf dem Frankenschnellweg ab. Und das ist gut so. Das entlastet die Straßen und die Menschen selbst.
Bei leeren Kassen sollte auf Verschwendung verzichtet werden
Wer hier nun das Rad zurückdrehen, die Verkehrswende in Nürnberg ausbremsen möchte, der sollte sich klar machen, dass die Folgekosten enorm sein werden. Und dass auch Klimaziele damit nicht besser erreichbar werden.
Grotesk ist zudem, dass weiterhin der Frankenschnellweg-Ausbau mit mehreren Tunnelröhren im Haushalt zu finden ist – ein Projekt, das doch offensichtlich die Finanzen der Stadt zum Kollabieren bringen wird. Zudem hat die Verkehrsentwicklung das Vorhaben obsolet gemacht, da aufgrund der verringerten Kfz-Zahlen auch auf dem Frankenschnellweg das Stau-Problem auch ohne Untertunnelung der Kreuzungen lösbarist.
Und schließlich sind die nun im ÖPNV vorgesehenen Einsparungen von 1,9 Mio Euro pro Jahr nur ein Bruchteil dessen, was nach Realisierung des Projekts Frankenschnellweg-Stadtautobahn jährlich für den Tunnelunterhalt aufzuwenden wäre.
SÖR schätzte die Kosten hierfür im Jahr 2010 bereits auf 2,7 Mio Euro pro Jahr. Da sollte eigentlich klar sein, an welcher Stelle Einsparungen Sinn ergeben und wo sie mehr Schaden anrichten als Nutzen.
Mobilitätsbeschluss umsetzen und Verkehrswende voranbringen
Der BUND Naturschutz ruft daher den Stadtrat auf, den öffentlichen Personennahverkehr attraktiv zu halten, das vorgelegte Einsparpaket abzulehnen und nicht die Mobilitätswende zu blockieren. Und weiterhin, den Frankenschnellweg-Ausbau auf Eis zu legen, keine weiteren Mittel dafür vorzusehen sowie die Verwaltung mit einer gründlichen Prüfung erheblich günstigerer und schonenderer Alternativen zu beauftragen.