Beim Schenken an den Umwelt- und Klimaschutz denken: Tipps für eine ökologische Weihnachtszeit
Der BUND Naturschutz gibt Empfehlungen für eine umweltverträgliche Advents- und Weihnachtszeit.
Pressemitteilung vom 12. Dezember 2024
„Weihnachten ist das Fest der Liebe – und des Konsums. Dabei sollte man zur Weihnachtszeit vielleicht mal innehalten und überlegen, was wir wirklich benötigen und wie die Produktionsbedingungen für die Geschenke sind”, so Wolfgang Dötsch aus der BN-Kreisgruppe Nürnberg. Der BN empfiehlt, Biolebensmittel zu kaufen und Geschenke auszuwählen, die unter fairen, ökologischen und sozialen Bedingungen produziert wurden. Wolfgang Dötsch weiter: „Zu Weihnachten treten viele Probleme unserer Konsumgesellschaft besonders zu Tage. Aber es ist auch möglich, ein nachhaltiges und ökologisch verträgliches Weihnachtsfest zu feiern.“
Weihnachtsbaum
Bio-Weihnachtsbäume sind ein Beitrag zum Artenschutz, denn bei Weihnachtsbäumen aus konventioneller Produktion wird viel gespritzt und gedüngt – zum Schaden für Mensch und Natur. Mit Bio-Bäumen hingegen schonen Sie die Umwelt und Ihre Gesundheit. Am umweltschonendsten erzeugt sind heimische Nadelbäume aus den hiesigen Wäldern, die auch im Rahmen der Waldpflege anfallen oder auf Leitungstrassen wachsen.
Der BUND Naturschutz hat eine Liste von Anbietern von ökologisch oder giftfrei angebauten Weihnachtsbäumen bereitgestellt: https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/feste-feiern/christbaum-kaufen
Weihnachtsbeleuchtung ohne Energieverschwendung
Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit steigt der private Stromverbrauch durch Beleuchtung an. Wer Lichterketten nutzen möchte, sollte ausschließlich LED-Modelle verwenden. Diese halten nicht nur wesentlich länger, sondern verbrauchen auch bis zu 90 Prozent weniger Strom. Als Außenbeleuchtung eignen sich solarbetriebene LED-Lichterketten.
Grundsätzlich sollte die weihnachtliche Deko nicht permanent brennen, sondern bedarfsgerecht ein- und ausgeschaltet werden. Die nötigen Zeitschaltuhren gibt es im Handel bereits für weniger als zehn Euro.
Kerzen
Bei Kerzen sollte man auf das „RAL-Gütezeichen Kerzen“ achten. Rund siebzig Prozent der in Deutschland angebotenen Kerzen tragen bereits dieses Siegel. Es verpflichtet Hersteller, sich bei den Inhaltsstoffen an Grenzwerte hinsichtlich Gesundheit und Umwelt zu halten. Eine noch bessere Alternative sind Kerzen aus Bienenwachs. Die meisten Kerzen – auch die mit Siegel – werden nämlich zu großen Teilen aus dem höchst umstrittenen Palmöl hergestellt. Bei vielen Imkern bekommt man kostengünstig Bienenwachs oder Wabenplatten zum Kerzengießen oder -rollen, beispielsweise zusammen mit den Kindern.
Das andere Weihnachtsmenü
Nicht nur das Weihnachtsmenü, auch die Zutaten für Plätzchen und Stollen verdienen umweltschonend erzeugte Ökolebensmittel. So rät der BN beispielsweise von den manchmal besonders billig angebotenen Weihnachtsgänsen oder Teilstücken ab, denn diese können aus Stopfleber-Mast stammen. Dieses qualvolle Verfahren verstößt gegen das Tierschutzgesetz und ist in Deutschland nicht mehr erlaubt.
Fair und ökologisch schenken
Im Naturkost- oder Eine-Welt-Laden gibt es viele hochwertige, umweltfreundliche Geschenke aus fairem Handel, die aus pestizidfreier und/oder ökologischer Produktion stammen und soziale Kriterien wie zum Beispiel angemessene Löhne berücksichtigen und Kinderarbeit ausschließen.
Falls Sie Kleidung zu Weihnachten verschenken: Der Ökomarkt für Kleidung boomt. Es gibt zunehmend Firmen, die recycelbare, wiederverwendbare Naturmaterialien und ökologische Farbstoffe für die Produktion ihrer Kleidungsstücke einsetzen. Gemeint sind hier vor allem Artikel aus Bio-Baumwolle, Holz oder Kokos. Der BN empfiehlt, Produkte dieser Art umweltschädlichen Materialien wie Kunststoffen vorzuziehen.
Keine Idee? Dann Selbstgemachtes oder einen Gutschein verschenken
Ein selbstgemachtes Geschenk, das von Herzen kommt, ist mehr wert als teuer gekaufte Dinge, die früher oder später auf dem Müll landen. Selbstgemachte Geschenke aus der Küche sind dazu noch sehr lecker. Oder wie wäre es mit einer selbst zusammengestellten CD oder Rezeptsammlung, Kulturellem und Praktischem wie einem Konzertabo, einer Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr oder einem Wartungsgutschein fürs Fahrrad?
Wer die Umwelt- und Naturschutzbewegung unterstützten möchte, verschenkt eine BN-Mitgliedschaft, einen Anteilsschein am Grünen Band oder schaut sich bei der BN Service GmbH (www.service.bund-naturschutz.de) oder beim BUND-Laden (www.bundladen.de) um.
Spielzeug
Immer wieder lassen Untersuchungen zur Chemikalienbelastung von Spielsachen und kindernahen Produkten aufschrecken: Teddy, Schnuller & Co. sind häufig hoch mit Schadstoffen belastet. Der BUND hat konkrete Tipps für Eltern, etwa auf bestimmte Gütesiegel zu achten und Unternehmen aufzufordern, gesundheitsgefährdende Stoffe durch sichere Alternativen zu ersetzen. Mit der kostenlosen ToxFox-App (www.bund.net/chemie/toxfox/) lassen sich jetzt Schadstoffe nicht nur in Kosmetika, sondern auch in Kinderprodukten wie Malutensilien oder Spielzeugen aufspüren.