Natur im Klimastress: Trockenheit macht Pflanzen und Tieren in Nürnberg zu schaffen
Die BN-Kreisgruppe Nürnberg erreichen besorgniserregende Meldungen von verendeten Tieren und ausgetrockneten Gewässern. Arten können sich kaum noch erholen. Staatsregierung muss lokale Maßnahmen umsetzen.
Pressemitteilung vom 1. Juli 2025
Die Auswirkungen der Klimakrise sind nach mehreren Wochen Trockenheit im Freistaat deutlich sichtbar. Beim BUND Naturschutz häufen sich die Meldungen über Schäden an Flora und Fauna. „Trotz einiger Regenfälle im Frühjahr war es die letzten Monate viel zu trocken. Vor allem der mangelnde Schneefall im Winter wirkt sich fatal aus, da das Schmelzwasser aus den Bergen fehlt. Die Austrocknung Bayerns nimmt derzeit erschreckend schnell zu. Das zeigt, wie dramatisch die Situation ist“, erklärt Wolfgang Dötsch von der BN-Kreisgruppe Nürnberg.
Derzeit erreichen die Kreisgruppe viele beunruhigende Nachrichten. Maulwürfe, die aus verdorrten Wiesen fliehen und verenden, dehydrierte Igel, austrocknende Tümpel, versiegende Bäche, in denen die Salamanderlarven, Fische oder andere Arten sterben. Laichgewässer von Amphibien, die austrocknen, noch bevor die Entwicklung der Kaulquappen beendet ist. Magerwiesen, die ausdörren, ehe die Samen der Blumen ausreifen können, trockenfallende Moorböden.
„Wetterschwankungen und Extreme gab es immer wieder, aber die Häufung derartiger Trockensommer, Dürrezeiten und Rekord-Temperaturen lässt der Natur und den klimageschädigten Arten keine Zeit mehr für Erholung. Umso wichtiger ist, dass Lebensräume möglichst naturnah und großflächig sind“, betont Wolfgang Dötsch. „Wiedervernässte Moore, renaturierte Flüsse und Auen und eine strukturreiche Landschaft ohne Entwässerungen trocknen wesentlich später aus und bieten viel länger Rückzugsräume.“
Wie segensreich Wasserrückhalt in der Landschaft ist, zeigt sich in den Biberrevieren: „Wo der Biber seine Dämme bauen darf, sind die Bäche viel strukturreicher und in der Trockenzeit die einzigen noch wasserführenden Gewässer“, betont Wolfgang Dötsch am Beispiel des Biberreviers am Wöhrder See.
Die BN-Kreisgruppe Nürnberg fordert die Staatsregierung auf, lokale Maßnahmen gegen die Austrocknung umzusetzen, diese sind:
- konsequenter Wasserrückhalt in der Landschaft: Renaturierung und Entgradigung der Bäche, Flüsse und Auen, Beendigung flächiger Drainagen, Renaturierung und Wiedervernässung der Feuchtgebiete, Verbesserung der Böden und ihrer Wasserspeicherfähigkeit
- Biber arbeiten lassen, verrohrte Fließgewässer öffnen, damit sie als feuchte Achsen Rückzugsgebiete für die Tierwelt bilden
- Stärkung des Biotopverbunds mit Zielvorgaben auf Landkreisebene
- keine Mahd öffentlichen Grüns in Trockenperioden
- Verzicht auf Mahd der Uferrandstreifen von Gewässern in Trockenperioden
- Sanierung aller seit 1950 verfüllten Kleingewässer und Feuchtflächen
- Erhalt und Umbau der Wälder zu mehr Naturnähe, Hecken für ein feuchteres Lokalklima
- überschüssiges Regenwasser aus dem Siedlungsbereich zur Anlage neuer Feuchtlebensräume nutzen
- Durchgrünung der Siedlungsbereiche und Wasserrückhalt in Schwammstädten
Und natürlich fordert der BN auch mehr konsequenten Klimaschutz. All diese natürlichen Maßnahmen gegen die Austrocknung helfen übrigens auch zur Abschwächung von Starkregen.


