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Mehr Bäume, bessere Verkehrsführung, höhere Aufenthaltsqualität

BUND Naturschutz begrüßt Plärrer-Umbauplanung der Stadtverwaltung 

Pressemitteilung vom 10. Juli 2025

Dreh- und Angelpunkt des Nürnberger Verkehrs und berüchtigter Ort des unwirtlichen Karosseriechaos – der Plärrer. Ein Paradebeispiel der autogerechten Stadt der 70er Jahre und damit Sinnbild einer vergangenen Zeit, von der sich Nürnberg mit dem Mobilitätsbeschluss ausdrücklich losgesagt hat. Die nun ohnehin notwendigen Reparaturmaßnahmen am U-Bahnbauwerk bieten die ideale Gelegenheit, den Plärrer im Ganzen neu zu denken und diesem Dreh- und Angelpunkt des Nürnberger Verkehrs ein neues Gesicht zu verleihen. 

Der von Stadt- und Verkehrsplanungsamt erarbeitete Entwurf für einen umfangreichen Umbau würde dem Plärrer dabei zu einer zeitgemäßen Verkehrsordnung verhelfen, die den veränderten Mobilitätsbedürfnissen unserer Zeit Rechnung trägt. Die leicht veränderte Streckenführung der Gleise und die Neupositionierung der Haltestellen führten zu einer erhöhten Fahrgastfreundlichkeit und Verkehrseffizienz des ÖPNV, der Ausbau der Radverkehrswege würde maßgebliche Lücken im innerstädtischen Radwegenetz schließen, auch die Attraktivität der Fußwege profitierte erheblich durch ein räumliches Abrücken vom Autoverkehr und die klare Abtrennung mittels Baumscheiben. Diese Planung enthält somit alle Anpassungen der Verkehrsgestaltung, die sich die Stadtverwaltung zum Ziel gesetzt hat und die im Mobilitätsbeschluss zugesichert wurden. Die Planung hier auch tatsächlich umzusetzen sollte daher ein Anliegen aller an diesen Themen Beteiligten sein. Indem großer Wert auf die Schaffung von Grünflächen und die Pflanzung zahlreicher Bäume gelegt wird, würde zudem nicht nur für eine Verbesserung der Luftqualität und dringend notwendige Abkühlung im Sommer gesorgt, sondern diese große Fläche des Stadtraums, die bisher ein notorisches Reich des Betons und Blechs war, auf eine Art und Weise gestaltet, die selbst den Plärrer zu einem angenehmeren Ort machen kann. Was bisher nur als Verkehrsfläche wahrgenommen wird, kann somit zu einem wertigen Teil des öffentlichen Raums mit Aufenthaltsqualität werden. 

Das Projekt Plärrer darf sich nicht um eine bloße Schadensbehebung drehen, sondern muss diese für Nürnberg wegweisende Neugestaltung des öffentlichen Raums beinhalten – diese Planung ist die Art von Verkehrsgestaltung für die Zukunft, auf die sich Nürnberg konzentrieren sollte. Der BUND Naturschutz plädiert daher dafür, die durch den in jedem Fall notwendigen Eingriff dargebotene Chance nicht ungenutzt verstreichen zu lassen und stattdessen ein klares Bekenntnis zur Verkehrswende abzulegen. Denn sind die jetzt zwingenden Reparaturen erst einmal durchgeführt, wird der Plärrer wohl kaum in absehbarer Zeit erneut Baumaßnahmen unterzogen werden und damit bliebe Nürnberg weiterhin auf diesem anachronistischen Verkehrsgetümmel sitzen, das für alle, die in Nürnberg unterwegs sind, in erster Linie ein notwendiges Übel darstellt. Zeitgemäße Stadtplanung wäre das nicht.