Abendlicher Kräuterspaziergang durch die Ziegellach
Alte Eichen sind das Herzstück des naturnahen Waldes. Leider macht der Klimawandel auch diesen robusten Bäumen zu schaffen, sodass der Nachwuchs an Jungbäumen ausbleibt. Auf dem lehmigen, relativ feuchten Untergrund fühlen sich vielerorts typische Sumpfpflanzen, wie z.B. Sauergräser, wohl. Die Ziegellach ist Heimat von 14 Seggen-Arten, von denen mehrere auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen. Auch wenn aufgrund der Trockenheit in diesem Jahr die typischen Lachen im Wald nahezu komplett ausgetrocknet waren, gab es viel zu entdecken: Vielblütige Weißwurz, Wald-Labkraut oder Wald-Ziest sind Pflanzen, die normalerweise im Frankenjura auf eher kalkhaltigen Böden zu finden sind und nicht in den für Nürnberg charakteristischen Steckerlaswäldern.
Aber auch auf die tierischen Bewohner des Gebiets ging Exkursionsleiter und BN-Geschäftsführer Wolfgang Dötsch ein: Gleich zu Beginn der Führung begrüßte uns ein Julikäfer. Dieser ist wie Mai- und Junikäfer in seinem namensgebenden Monat aktiv. Wertvoll ist die Ziegellach insbesondere als Lebensraum für Spechte: Sechs Arten kommen hier vor, neben dem bekanntesten und häufigsten Buntspecht seine kleineren Verwandten Mittel- und Kleinspecht sowie Schwarz-, Grau- und Grünspecht. Bemerkenswert ist vor allem das Vorkommen des Mittelspechts, der in der Ziegellach nach den Soos-Auen im Knoblauchsland sein zweitgrößtes Brutgebiet in Nürnberg hat.
Ziegellach als Naturschutzgebiet!
Seit fast 30 Jahren fordert der BUND Naturschutz die Ausweisung der Ziegllach zum Naturschutzgebiet. Bisher haben Straßenplanungen der so genannten Nord- und Ostspange diesen wichtigen Schritt verhindert. Nun ist es an der Zeit, den Schutz der Ziegellach dauerhaft zu verbessern!