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Biber-Taskforce im Einsatz

An einem Wochenende Mitte Oktober war unsere fleißige Biber-Baumschutztruppe wieder an der Wöhrder Wiese unterwegs, um Bäume vor dem hungrigen Nager zu schützen.

28.10.2016

Der Biber ist schon seit einiger Zeit im Herzen von Nürnberg angekommen. Dass dabei der eine oder andere Baum zu Fall gebracht wird, ist eine normale Begleiterscheinung. Die BN-Kreisgruppe Nürnberg will eine friedliche Koexistenz von Biber und Bäumen ermöglichen. Dazu wurden von der Biber-Taskforce in Zusammenarbeit mit SÖR und dem Wasserwirtschaftsamt im Laufe der Zeit entlang des Pegnitzufers vom Langseebad im Osten bis zum Henkerssteg in der Innenstadt rund 250 besonders wertvolle Bäume mit einem 1,20 Meter hohen Maschendrahtzaun umwickelt, um damit dem Biber bei seiner Baumauswahl „behilflich” zu sein. 

Baumeister Biber hat viel Hunger …

In letzter Zeit musste der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg aufgrund des Biberfraßes zwei angenagte Bäume fällen und zwei weitere, schon vom Biber zum Umsturz gebrachte Bäume beseitigen. Am 28. September 2016 fiel dann tagsüber in der Nähe des Cafés Kabine am Wöhrder Talübergang ein Baum quer über den Wöhrder Wiesenweg. Zwei Pappeln wurden angenagt und ein weiterer Baum verfing sich zwar in anderen Bäumen, stellte aber trotzdem eine Gefahr dar und musste schnellstmöglich entfernt werden.

Baumfällungen als ultima ratio

Ein Biber kann je nach Härte des Holzes in einer Nacht einen bis zu 50 Zentimeter dicken Baum fällen und damit erheblichen Schaden anrichten. Er ist jedoch gemäß der Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union (Richtlinie 92/43/EWG FFH (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)) geschützt.

Dabei gilt der Grundsatz, dass zwischen der Verantwortung für die Verkehrssicherheit im stark frequentierten Innenstadtbereich und einem dem Natur- und Artenschutz verpflichteten Handeln eine Abwägung im Einzelfall getroffen werden muss. Generell geht SÖR bei seinen Baumpflege- und -fällarbeiten nach Möglichkeit so vor, dass Höhlenbäume oder Ökostämme zurückbleiben, die als Rückzugsraum fungieren und den wissenschaftlich nachgewiesenen Erhaltungs- und Schutzkonzepten für diesen Lebensraum auch im städtischen Umfeld Rechnung tragen.

Gemeinsam für den Biber seit November 2010

Im November 2010 hatten das Staatliche Wasserwirtschaftsamt (WWA), der BUND Naturschutz (BN) Nürnberg, der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) sowie das Umweltamt (UwA) umfassende Schutzmaßnahmen für die Bäume im Abschnitt zwischen dem U-Bahnhof Wöhrder Wiese und der Satzinger Mühle konzipiert. Die Biber-Taskforce, geleitet von Ludwig Wiedenhofer und Walter Siebert, inspiziert seither den Uferbestand und umgibt vom Biberfraß gefährdete Bäume mit einer Manschette aus Maschendraht, um sie zu schützen. 

Im Moment sucht SÖR zusammen mit dem BN und unserem Biberbeauftragten Horst Schwemmer sowie anderen städtischen Dienststellen wie dem Umwelt- und Rechtsamt und dem Staatlichen Wasserwirtschaftsamt nach Lösungen, wie man alles unter einen Hut kriegen kann: die Bedürfnisse des Bibers, der Bäume und der Bürgerinnen und Bürger.

Biber-taskforce im Einsatz

Als erste Maßnahme war die dreiköpfige Biber-Taskforce drei Tage lang damit beschäftigt, die gefährdeten Bäume an der Wöhrder Wiese zu schützen. Der legendären Taskforce des BN Nürnberg gelang es dabei nach heldenhaftem Einsatz unter Hintanstellung eigener persönlicher Bedürfnisse, den Angriff des Feindes Biber auf die Bäume im zugewiesenen Einsatzabschnitt „Wöhrder Wiese“ durch Einsatz spezieller Schutzvorrichtungen vorläufig niederzuschlagen. Eigene Verluste und auch persönliche Konfrontationen mit dem Feind waren nicht zu verzeichnen. Einsatzmittel und Einsatzgerät waren zeitgerecht durch das WWA zur Verfügung gestellt und gelangten unverzüglich zum Einsatz.

Die Biber-Taskforce bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen und steht für weitere künftige Einsätze zur Verfügung!