Hitze in der Stadt - erträglich oder lebensgefährlich?
Klaus-Peter Murawski hob vor allem die heute schon reale Bedrohung durch die Hitze in den Städten hervor: Zum ersten Mal seit Beginn des Untersuchungszeitraums im Jahr 1992 sei eine Übersterblichkeit aufgrund von Hitze in drei aufeinanderfolgenden Jahren aufgetreten, schrieben Forschende von Robert Koch-Institut (RKI), Umweltbundesamt (UBA) und Deutschem Wetterdienst (DWD). Für 2018 werden für Deutschland 8.700 Hitzetodesfälle angegeben, 2022 geht man von 3.700 Todesfällen aus, die führende medizinische Fachzeitschrift zusammen mit der WHO zählt sogar 9.000 nur in Deutschland.
Das zeigt: Die Hitzekatastrophe ist schon da und sie wird in den nächsten Jahren noch schlimmer werden. Neben einer konkreten Politik zur CO2-Reduzierung müssen insbesondere die Städte hitzeresilienter werden, denn dort ist es durch das Aufheizen der Steine am heißesten. Nürnberg braucht mehr Grünflächen, reduziert aber gerade in Neu-Wetzendorf im Endausbau wertvolle Ackerflächen in der Größe von mindestens 34 Hektar. Die Kaltluftschneisen in die Stadt müssen freigehalten werden: In den Garten am Alten Wastl an der Brückenstraße will die Stadt mitten hinein Wohnungen bauen. Bauen im Bestand muss absoluten Vorrang haben vor der Freiflächenversiegelung. Der Stadtrat muss begreifen, dass der Mensch erstmal erträgliche Klimaumstände braucht und dann erst andere Ziele wie Wohnen verfolgt werden können.
Am Schluss empfahl Murawski die Streitschrift „Verbietet das Bauen!“ von Daniel Fuhrhop, erschienen im Münchner oekom-Verlag.