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Keine Bebauung von Frischluft- und Abkühlungsflächen bei Wetzendorf!

Kritik des BUND Naturschutz an Position der Grünen Stadtratsfraktion zur Bebauung von Ackerflächen bei Wetzendorf

02.05.2022

Der Beitrag der Grünen Stadtratsfraktion zur „Entwicklung“ des Knoblauslands erweckt den Eindruck, als gäbe es keine Alternative zum Wohnungsbau auf Freiflächen im Knoblauchsland. Dem muss ich widersprechen: Die Auswahl dieses Baugebiets ist leider die Anpassung an die von anderen Stadtratsparteien vor vielen Jahren entschiedene und historisch gewachsene Planung. Seither hat das Umweltreferat in zwei Gutachten die Wetzendorfer Flächen als sehr wichtig für die Frischluftzufuhr für die inneren Stadtgebiete und die Abkühlung der Stadt beschrieben. Was nützen solche wissenschaftlichen Kartierungen, wenn der Stadtrat mit der Bebauung so weitermacht wie vorher?

So etwas ist grüne Kosmetik. Die Feststellung, dass Nürnberg extrem verdichtet ist, stimmt. Seit Jahren nimmt die Stadt den letzten Platz unter den Großstädten bei dem Verhältnis Grünfläche je Kopf der Einwohner*innen ein. Die Konsequenz daraus ist, für Frischluft und Abkühlung wichtige Flächen weiter zu versiegeln? Zur Linderung der Wohnungsnachfrage in Nürnberg hat die Bayerische Staatsregierung das richtige Mittel einzusetzen begonnen, eine die Lebensverhältnisse verbessernde Strukturpolitik für Oberfranken. Von dort kommen nämlich die meisten Zuwanderer nach Nürnberg. Diese Politik zeigt auch Wirkung: Der Innenminister konnte im aktuellen statistischen Jahresbericht aufzeigen, dass die Wohnungsnachfrage in Nürnberg stagniert, weil die Zuwanderung aus Oberfranken zurückgegangen ist.

Nürnberg braucht eine Wohnungspolitik, die der Aufstockung bestehender Gebäude und dem Ausbau von Dachböden Priorität einräumt bei der Wohnungsbauförderung, und neue Ideen, wie die Erprobung der Überbauung von Verkehrswegen, die die Grundstückspreise deutlich senken wird. Aber da geschieht fast nichts. Dafür ignoriert man entschlossen die Klimaprognose des Bayerischen Umweltministeriums für das Nürnberger Becken, die eine durchschnittliche Erwärmung von bis zu 5°C voraussagt. Das Umweltministerium fordert mehr, nicht weniger Grünflächen und viel mehr Bäume. Stattdessen wird die Versiegelung von 40 Hektar Abkühlungsfläche wegen 13 Hektar Parks als ökologische Stadtentwicklung gefeiert. Das ist nun wirklich weder ökologisch noch rational. Dafür entstehen dort Wohnungen, die wegen der hohen Grundstückspreise die Menschen in der Warteschlange des Wohnungsamts sicher nicht bezahlen können. Aber die Luft zum Atmen wird nochmals austauschärmer und wärmer werden.

Klaus-Peter Murawski, 1. Vorsitzender BN-Kreisgruppe Nürnberg