Spaziergang zu den Stadtstraßenbäumen des Frankenschnellwegs
„Wo sind sie geblieben“ oder „Wer wird es je versteh'n“ untermalen den Beginn unseres Spaziergangs gut.
An der Neuen Kohlenhofstraße, einem wesentlichem Teilstück des Frankenschnellweg-Ausbaus, wird aktuell schon mal ein „halbseitiger Teilneubau“ vorgenommen. Dabei soll dort nur ein Drittel der geplanten Straßenbäume gepflanzt, gleichzeitig jedoch die Asphaltfläche bereits zu zwei Dritteln realisiert werden.
In der Privatstraße daneben wurden anstelle der ursprünglich beidseits vorgesehenen Grünstreifen mit durchgehenden Baumreihen trotz Mega-Parkhaus noch Auto-Parkstreifen angelegt. Straßenbäume stehen nur einzeln in kleinen Baumscheiben dazwischen. Angesichts der gigantischen Baumasse und der sehr langgezogenen Fassade wirken die Bäume nicht nur verloren, sie wirken auch nur wenig beschattend. In der aktuellen Klimakrise eine solch dunkle, besonders stark aufheizende Fassade derart exponiert in der hoch verdichteten und extrem hitzebelasteten Innenstadt zu platzieren, ist eine stadtplanerisch-ökologische Sünde.
So geht Klimarettung oder Verbesserung des Stadtklimas jedenfalls nicht ...
Sämtliches Grün und alle Bäume, die heute zwischen den beiden Fahrbahnen im alten Kanalbett stehen, würden beim Ausbau auch verschwinden, denn dort sollen künftig die Fahrbahnen baumlos und dicht beieinander liegen.
Und dem FSW-Betondeckel, der irgendwie Gibitzenhof mit dem Gewerbegebiet Sandreuth und der Müllverbrennungsanlage verbinden soll, würde eine sehr lange Reihe großkroniger Bäume zum Opfer fallen, die einst bis zum Südring aufwendig in die Mittelstreifen gepflanzt wurden. Sie sind gut entwickelt, vertragen Trockenheit und Hitze und helfen dem Klima mehr als eine Zubetonierung.
Diese Platanen zu erhalten, wäre ein Beitrag für unser Stadtklima – und auch insgesamt zum Klimaschutz.
Statt weiterer Straßenplanung wünschten sich alle Anwesenden dringend eine ökologische Stadterneuerung mit Schaffung von Grün- und Erholungsflächen, die für ein künftiges gutes Leben in der Stadt unabdingbar sind, anstatt mehr Verkehrsflächen für Kraftfahrzeuge. Denn die sollen und müssen ohnehin reduziert werden – gerade in der Innenstadt, wo Gesundheitsschutz und Flächenmangel dies erforderlich machen.